Das Gräberfeld von Inzersdorf ob der Traisen repräsentiert ein ausgedehntes Brandgräberfeld mit zeitlichem Schwerpunkt in der Stufe Ha A (1300–1200 v. Chr), das aber vermutlich bis in die Stufe Ha B belegt wurde (ca. 1200–900 v. Chr.). Die Ausstattung der Bestatteten mit zahlreichen Gefäßen und Bronzebeigaben liefert einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Beigaben- und Bestattungssitten der urnenfelderzeitlichen Gesellschaften in Ostösterreich.

Das Gräberfeld von Inzersdorf ob der Traisen (Schottergrube Handl, OG Inzersdorf-Getzersdorf, VB St. Pölten) repräsentiert ein ausgedehntes Brandgräberfeld mit zeitlichem Schwerpunkt in der Stufe Ha A, das aber vermutlich bis in die Stufe Ha B belegt wurde (ca. 1200–900 v. Chr.). In den Jahren 1981–1983 und 1987 konnten unter der Leitung von Johannes-Wolfgang Neugebauer insgesamt 273 Gräber freigelegt werden; dazu elf kreisrunde und ein quadratisches Fundamentgräbchen um je ein zentral gelegenes Grab, vermutlich Einfriedungen oder Hügelbegrenzungen. Das exakte Ausmaß des Gräberfeldes ist aufgrund der widrigen Bedingungen während der Rettungsgrabungen im Bereich einer Schottergrube nicht mehr eruierbar.

Die Ausstattung der Bestatteten mit zahlreichen Gefäßen und Bronzebeigaben liefert einen wichtigen Beitrag zur Kenntnis der Beigaben- und Bestattungssitten in Ostösterreich. Neben den großteils runden Grabgruben gab es auch einige rechteckige Grundrisse, zum Teil mit Steinpackungen. Vor allem unter Letzteren konnten auch umfangreicher ausgestattete Gräber wie z. B. Grab 39 dokumentiert werden. Die Beigabe eines Griffzungenmesser vom Typ Dašice und einer Bronzetasse vom Typ Friedrichruhe spricht für einen Datierungsansatz dieser Bestattung in die Stufe Ha A1.

 

 

Projektleitung

Wissenschaftliche Bearbeitung

  • Silvia Renhart (Anthropologie)
  • Herbert Böhm (Archäozoologie)

Laufzeit

seit 2008