Die Datenbank dFMRÖ stellt eine Ergänzung zu dem seit 1971 an der ÖAW bestehenden Projekt FMRÖ dar. Gemeinsamer Zweck ist es, die Daten von Fundmünzen frei verfügbar zu machen, da sie die Grundlage für jede weitere Forschung bilden. Begleitend zu den bisher erschienenen gedruckten Bänden werden an dieser Stelle die numismatischen Grunddaten ausgewählter Bestände verfügbar gemacht.
Von numismatischer Seite aus konnte die Datenbank nur mit Hilfe von Ursula Schachinger und Franziska Schmidt-Dick realisiert werden. Beiträge haben auch Cristian Găzdac, Christian Gugl und Renate Jerney geliefert.
Die technische Seite ist eine MySQL-Datenbank, die von Johannes Wohlgemuth programmiert wurde. Sie befindet sich noch in der Aufbauphase, weiteres Material und Bilder zu den Münzen werden folgen.
Die Datenbank enthält ordnungsgemäß gemeldete antike Münzen aus Österreich, die zum überwiegenden Teil bereits publiziert sind. Das Material setzt sich folgendermaßen zusammen:
17.745 | FMRÖ VI, 1 (Steiermark) |
1.728 | FMRÖ IV, I (Ovilavis / Wels) |
1.155 | Streufunde aus Mautern, Wallsee und Zwentendorf (Niederösterreich) – nicht im Rahmen des FMRÖ publiziert |
1.214 | FMRÖ II, 2 (Schatzfund von Baldersdorf / Kärnten) |
307 | Virunum (Gugl - Jerney 2004) |
25 | Virunum - Hortfund aus dem Amphitheater 1998 (Gugl - Jerney 2004) |
13.471 | FMRÖ I, 2 (Burgenland) |
1.424 | FMRÖ I, 1 (Schatzfund von Jabing / Burgenland) |
38.496 | FMRÖ III, 2 (Carnuntum) – ab Februar 2008 |
75.565 | gesamt |
Von den 38.496 antiken Fundmünzen aus Carnuntum sind die Schatzfunde zur Gänze sowie ca. 3.500 Einzelfunde bebildert. Sämtliche Stücke aus dem Schatzfund von Baldersdorf wurden gescannt und sind gewissermaßen als Rohfoto einsehbar.
Bereits seit dem Frühjahr 2007 sind auch Römische Fundmünzen aus Rumänien in der Datenbank abrufbar, die von Cristian Gazdac bearbeitet und zur Verfügung gestellt wurden. Dies ist der Inhalt des Bandes »Colonia Ulpia Traiana Sarmizegetusa«, der erste der Reihe »Coins from Roman sites and collections of Roman coins from Romania«.
Vergleichbare Projekte gibt es in Großbritannien und den Niederlanden, die jedoch die viel längere Zeitspanne bis zur Neuzeit abdecken. Allerdings ist die jeweilig federführende Institution gleichzeitig mit der Befugnis zur Entgegennahme von Fundmeldungen ausgestattet, in Österreich liegt dies per Gesetz beim Bundesdenkmalamt.
In den Niederlanden betreut das Geld- und Bankmuseum in Utrecht die online-Datenbank ist NUMIS. Sie umfasst derzeit (Dezember 2007) ca. 41.000 Belege bis 1600 n. Chr.
Das Portable Antiquity Scheme in England stellt die Daten von über 300.000 archäologisch relevanten Objekten von den Kelten bis zur Moderne zur Verfügung, darunter ca. 59.000 Münzen (Dezember 2007). Darüber hinaus gibt es zahlreiche nützliche Hintergrundinformationen vor allem über römische Münzen.