Im Rahmen des Dissertationsprojekts »Das Glas eines spätantik-mittelalterlichen Stadtquartiers in Ephesos« werden in Kooperation mit J. Henderson (University of Nottingham) Analysen der chemischen Zusammensetzung von Gläsern durchgeführt. Die Ergebnisse lassen Erkenntnisse zur Herstellungstechnologie sowie zur Herkunft und dem wirtschaftlichen Wert der Objekte erwarten.

Chemische Analysen historischer Gläser können Aufschluss über deren regionale Zuordnung, Datierung und Herstellungstechnologie geben sowie zur Beurteilung ihrer Beständigkeit beitragen. Unterschiedliche chemische Gruppen von Gläsern lassen sich durch die Verunreinigungen des zugesetzten Sandes feststellen. Trotz der geografischen Nähe zu primären Glasproduktionszentren und der wirtschaftlichen sowie politischen Bedeutung ist bisher wenig über die chemische Zusammensetzung von Gläsern aus kleinasiatischen Fundstätten bekannt.

Methode
  • Elektronenstrahlmikroanalyse (ESMA): Zusammensetzung und Konzentration von Haupt- und Nebengruppenelementen
  • Laserablation und Massenspektrometrie mit induktiv gekoppeltem Plasma (LA-ICP-MS): Analyse von Spurenelementen
  • Thermal Ionization Mass Spectrometry (TIMS): Bestimmung radiogener Isotope (Nd und Sr)
Forschungsfragen
  • Kann eine lokale Glasproduktion in Ephesos nachgewiesen werden und/oder handelt es sich bei den Glasfunden aus dem Stadtquartier um Importware?
  • Welche Unterschiede in der chemischen Zusammensetzung des Materials (Fensterglas, Gefäßglas) sind zu erkennen?
  • Besteht ein Zusammenhang zwischen der chemischen Zusammensetzung, der Gefäßform und dem ökonomischen Wert (hohe vs. niedrige Qualität) von Gefäßen?

 

Projektleitung

Kooperation

Julian Henderson (University of Nottingham)

Laufzeit

02/2016–06/2020

Finanzierung

ÖAW-ÖAI