Das Projekt »Wechselwirkung prähistorischer Pyrotechniken in Handwerk und Gewerbe: Rohstoffquellen, technologische Entscheidungen und Einflüsse auf dem Çukuriçi Höyük« konzentriert sich auf die Erforschung von Interaktion im pyrotechnischen Handwerk auf dem Çukuriçi Höyük in Westanatolien, ein bislang singuläres und weitläufiges metallurgisches Zentrum des frühen 3. Jahrtausends v. Chr. Durch die Analyse von Objekten, die mit Metallwerkstätten und Töpfereiproduktion assoziiert werden können, soll ein möglicher Austausch zwischen den Handwerkern beider Sparten festgemacht werden.

Das Projekt konzentriert sich auf die Erforschung von Interaktion im pyrotechnischem Handwerk in einer spezifischen prähistorischen Siedlung. Auf dem Siedlungshügel Çukuriçi Höyük in Westanatolien konnte ein bislang singuläres und weitläufiges metallurgisches Zentrum des frühen 3. Jahrtausends v. Chr. (Frühbronzezeit 1) aufgedeckt werden, in dem auch eine große Anzahl an Keramikartefakten in den Arbeits- und Wohnvierteln gefunden wurde. Durch eine umfassende und vergleichende Analyse von Objekten, die mit Metallwerkstätten und Töpfereiproduktion assoziiert werden können, soll zum einen ein möglicher Austausch zwischen den Handwerkern beider Sparten festgemacht werden, andererseits auch eine in archäometrischen Studien bislang vernachlässigte prähistorische Kulturlandschaft erstmals eingehend untersucht werden.

Das Projekt hat darüber hinaus zum Ziel, neu identifizierte Rohstoffquellen im Umland des Çukuriçi Höyük detaillierter zu betrachten und mit bereits existierenden geologischen Daten abzugleichen. Geologische Feldforschungen kombiniert mit Laboranalysen ermöglichen die Identifikation von weiteren konkreten Lagerstätten von Tonen und Erzen und erlauben dadurch die Rekonstruktion der internen und externen Organisation eines wichtigen prähistorischen Produktionszentrums. Fragen zu regionalen Austauschbeziehungen der prähistorischen Bevölkerung und Technologietransfer zwischen Handwerksbranchen können durch diese Methoden geklärt werden.

Im Zuge des Projekts werden chemische und petrografische Daten aller beteiligten Spezialist*innen interdisziplinär ausgewertet. Im Mittelpunkt des Forschungsvorhabens stehen Handwerker, deren technologische Fertigkeiten durch ihre Qualifikation sowie die vorhandenen Ressourcen in der Landschaft beeinflusst sind. Verbindende Prozesse von Metall- und Töpfereibetrieben sind die Kenntnis geeigneter Rohstoffquellen, ihr Abbau, die weitere Verarbeitung und Produktion sowie Austausch dieser Materialien. Auswirkungen beider Gewerbe auf gesellschaftliche, ökonomische und kulturhistorische Phänomene sind zu erklären. Die zu erwartenden Resultate des Projekts lassen sich in wissenschaftlicher und praktischer Hinsicht in bereits laufende Studien der Forschungsgruppe zum prähistorischen Anatolien integrieren.

 

 

Projektleitung

Team

    • Lisa Betina
    • Danilo Wolf (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)

    Finanzierung

    FWF [Projekt P 25825]