Diese interdisziplinäre Studie befasst sich mit den Farbmitteln aus den Bestattungen und Siedlungsschichten der Gravettienfundstelle Krems-Wachtberg. Der Fokus liegt auf der Pigmentanalyse, Untersuchungen zur Herkunft der Farbrohstoffe sowie Aussagen zur Aufbereitung und Nutzung der verschiedenen Farbmittel.

Die sogenannten Rötelgräber des Gravettien, zu denen auch die Bestattungen der Gravettienfundstelle Krems-Wachtberg zählen, gehören nicht nur zu einer Serie auffallender altsteinzeitlicher Bestattungen, sondern repräsentieren auch den ältesten bisher fassbaren Gräberhorizont des Homo sapiens in Europa. In den Siedlungsschichten der Fundstelle Krems-Wachtberg wurden ebenfalls auffallend große Mengen an Farbmitteln angetroffen, die in Zusammenhang mit hier aufgefundenen, eindeutig bemalten oder auch farbbedeckten Objekten aus Elfenbein und Knochen stehen könnten. Diese sind die ältesten Belege für intentionellen Farbauftrag im Gravettien Zentraleuropas.

Im Rahmen des Projektes wurden anorganische Pigmente sowohl aus den Bestattungen als auch aus den Siedlungsschichten der Fundstelle für Analysen ausgewählt. Dabei soll geklärt werden, welche Pigmente überhaupt vorkommen, ob die in den Gräbern vorgefundenen Farbmittel jenen, die am Siedlungsplatz verwendet wurden, entsprechen, wie die Farbrohstoffe verarbeitet wurden und ob sich die Rohstoffe bestimmten Vorkommen oder Lagerstätten zuordnen lassen. Ergänzt werden die Analysen durch die Untersuchung der Farbreste auf ausgewählten Artefakten, wie z. B. Kunstobjekten.

 

 

Projektleitung

Ulrich Simon

Kooperationen

  • Vera M. F. Hammer (NHM Wien, Mineralogisch-Petrographische Abteilung)
  • Walpurga Antl-Weiser (NHM Wien, Prähistorische Abteilung)
  • Michael Götzinger (Universität Wien, Institut für Mineralogie und Kristallographie)
  • Franz Ottner (Universität für Bodenkultur, Institut für Angewandte Geologie)
  • Gerhard Trnka (Universität Wien, Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie)
  • Manfred Schreiner, Federica Cappa (Akademie der bildenden Künste Wien, Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst)

Laufzeit

seit 2010

Finanzierung

  • ÖAW
  • extern