Die internationale Forschungsinitiative »Fontes Inediti Numismaticae Antiquae« (FINA)widmet sich der Sammlung, Bearbeitung und Publikation handschriftlich erhaltener Dokumente zu antiken Münzen und zur antiken Numismatik, die vor ca. 1800 entstanden sind.

Das Projekt

Die Beschäftigung mit Forschungsgeschichte hat in der Numismatik gegenwärtig Hochkonjunktur. Eine adäquate Beurteilung der Entwicklung des Faches und seiner Methoden ist aber lediglich bei Studium nicht nur des gedruckten, sondern auch des umfangreichen handschriftlich überlieferten numismatischen Schrifttums vor allem des 16.–18. Jahrhunderts möglich. Dieses Material ‒ etwa Manuskripte unpublizierter Werke sowie vor allem auch Fachkorrespondenz, oft mit Münzzeichnungen versehen ‒ ist auf der ganzen Welt verstreut in Archiven und öffentlichen sowie privaten Bibliotheken aufbewahrt und bisher weithin unbekannt; deshalb findet es in wissenschaftsgeschichtlichen Untersuchungen vielfach keine Berücksichtigung.

Diese Lücke wird durch das internationale Projekt »Fontes Inediti Numismaticae Antiquae« (FINA) geschlossen, das von der Académie royale de Belgique (Brüssel; François de Callataÿ) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Wien; Bernhard Woytek) koordiniert wird und unter die Patronanz der Union Académique Internationale (UAI) steht (Projekt Nr. 83, seit 2013). In ihm erfolgt eine Erschließung von Manuskriptevidenzen – vor allem auch Gelehrtenbriefen –, die der antiken griechischen und römischen Numismatik gewidmet sind. Als chronologische Obergrenze wurde die Zeit um das Jahr 1800 gewählt: Der ›Vater der wissenschaftlichen Numismatik‹, Joseph Eckhel, starb 1798 in Wien; Eckhels Werk bildet einen wichtigen Einschnitt in der numismatischen Wissenschaftsgeschichte.

FINA Wiki

Zusätzlich zu spezifischen Publikationsprojekten, die sich etwa der Veröffentlichung der Korrespondenz wichtiger Numismatiker widmen, werden Informationen aus der Projektarbeit in einer Wiki-Datenbank gesammelt, die frei im Netz zugänglich und durchsuchbar ist. FINA Wiki wurde von Bernhard Woytek initiiert und wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften gehostet. Das Projekt wurde von der Union Académique Internationale (UAI) großzügig gefördert und von KDZ – Zentrum für Verwaltungsforschung implementiert. Im Moment enthält FINA Wiki vor allem Daten, die von François de Callataÿ gesammelt wurden; die Datenbank wird jedoch ständig erweitert.

Das wissenschaftliche Komitee des Projekts FINA umfasst derzeit folgende Mitglieder:

Michael Alram (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)
John Cunnally (Iowa State University, Ames)
François de Callataÿ, Bibliothèque royale de Belgique und Académie royale de Belgique (Brüssel)
Ursula Kampmann (Lörrach)
Federica Missere Fontana (Centro di Studi Muratoriani, Modena)
Bernhard Woytek (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien)

 

Projektleitung

Kooperationen

Laufzeit

seit 2013

Finanzierung

  • FWF P25282 (2013–2015)
  • FWF P29068 (2017–2020)
  • FWF P34086 (Februar 2021– Jänner 2024)