Anch-Hor war als Obersthofmeister der Gottesgemahlin Nitokris in der 26. Dynastie (6. Jh. v.Chr.) ein hoher Beamter der ägyptischen Spätzeit und sein Grab im Asasif (TT 414) gehört zum Typ der monumentalen Grabbauten mit tempelartigen Oberbauten in Theben (Ägypten). Die Anlage wurde durch eine von Manfred Bietak geleitete österreichische Mission in den 1970er Jahren vollständig ausgegraben, restauriert, publiziert und 1982 für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Masse der Funde ist jedoch bislang unveröffentlicht und wurde im provisorischen Magazin der Grabung vor Ort belassen Diese großen Mengen an Fundmaterial stehen nun im Fokus des neuen Anch-Hor Projektes, das zum Ziel hat, die Bestattungsabläufe und Grabinventare in TT 414 in ihrer Gesamtheit zu erfassen. Das Projekt setzt damit bewusst an einem noch unzureichenden Verständnis der Bestattungspraktiken und Grabinventare der thebanischen Monumentalgräber der Spätzeit an.

Das neue Anch-Hor Projekt wird von Julia Budka geleitet und ist an der LMU München angesiedelt. Dank einer Förderung der Pollitzer-Stiftung der ÖAW werden Teilbereiche des Projekts über OREA, zugleich der Archivort der Grabungen von 1969–1978, durchgeführt. Darüber hinaus besteht eine enge Kooperation mit dem ÖAI (Unterstützung bei der Restaurierung der Objekte vor Ort).

Die Publikationen des Anch-Hor Projektes werden im Verlag der ÖAW in OREA-Reihen erfolgen bzw. als Vorberichte in der Zeitschrift Ägypten und Levante erscheinen.

Projektleitung

    • Julia Budka

     

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