Im Zentrum der Forschungen steht die nach Kulturlandschaften gegliederte Untersuchung von Bankettszenen und Gelagedarstellungen an Grabmonumenten im italischen, griechischen und klein- und vorderasiatischen Raum vom Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. bis in hellenistische Zeit.

Die umfangreichen Studien waren im Rahmen eines FWF-Projekts (P 20953-G02; Leitung: P. Amann, Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, Universität Wien; Laufzeit: 2009–2013) organisiert und mit internationalen Kooperationen durchgeführt worden.

Bislang konnten zwei Monografien vorgelegt werden. Der erste Band (E. Rehm – C. Eder, Speisetischszenen im Alten Orient und Ägypten, AVO 17 [Münster 2016]) beschäftigte sich mit den zwischen dem 10. und 8. Jahrhundert v. Chr. nachgewiesenen Vertretern des Motivs besonders im nordsyrischen Raum sowie mit den ab 700 v. Chr. aus Ägypten bekannt gewordenen Beispielen. Im zweiten Band (T. Mitterlechner, Das Bankett. Ein Bildmotiv zwischen Diesseits und Jenseits im vorrömischen Italien [8.–2./1. Jh. v. Chr.], Phersu 2 [Wien 2021]) wird den verschiedenen Banketttypen und den damit verbundenen Bedeutungsinhalten in den einzelnen Regionen Italiens, besonders in Etrurien und im griechisch beeinflussten Süditalien, nachgegangen.

Im Zentrum des durch die Forschungsgruppe in Ausarbeitung befindlichen dritten Bandes stehen nun die Befunde in Muttergriechenland, in der Ägäis und in Kleinasien. Trotz der geografischen Nähe sowie der intensiven sozialen und politischen Interaktion und der sich daraus ergebenden Abhängigkeiten zwischen diesen Kulturlandschaften war der regionale Zugang zu den im sepulkralen Kontext auftretenden Bankettszenen durchaus unterschiedlich. Er unterlag spezifischen gesellschaftlichen Kriterien, welche das Motiv in teilweise divergierende lokale Bedeutungszusammenhänge führten. Dies wurde nicht nur in formaler Hinsicht, etwa in der Frage nach den Bildträgern (z. B. kleinformatige Bildfeldstelen versus monumentale Grabanlagen), evident, sondern äußerte sich ebenso in der Ikonografie durch die bevorzugte Verwendung bestimmter Banketttypen und manifestierte sich generell in der quantitativen regionalen Verbreitung der Darstellungen.

Projektleitung

Projektpartner

  • Petra Amann (Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Papyrologie und Epigraphik, Universität Wien)

Kooperationen

  • Ellen Rehm (Institut für Altorientalistik und Vorderasiatische Archäologie, Universität Münster)
  • Christian Eder (Münster)

Finanzierung

ÖAW-ÖAI