Platia Magula Zarkou ist eine neolithische und bronzezeitliche Tellsiedlung in der westthessalischen Ebene, die zwischen 1976 und 1990 ausgegraben wurde. Die Keramik des Fundortes hat unser Verständnis der neolithischen Chronologie entscheidend verändert und macht Platia Magula Zarkou zu einem Schlüsselfundort für die Erforschung des neolithischen Griechenlands. Das bekannte Hausmodell ermöglicht einen neuen Einblick in die neolithische Sozialstruktur. Dieses Projekt zielt auf eine ganzheitliche Endpublikation des Fundortes ab.

Platia Magula Zarkou ist eine neolithische und bronzezeitliche, in der westthessalischen Ebene, 30 km westlich von Larisa gelegene Tellsiedlung. Der Fundort wurde 1976 bis 1990, nach der Entdeckung eines in der Nähe gelegenen spätneolithischen Brandgräberfeldes, erforscht.

Die Ausgrabung auf dem Tell umfasste einen stratigrafischen Schnitt mit vier Hauptsiedlungsperioden aus dem Mittelneolithikum (ca. 5800–5300 v. Chr.) und dem Spätneolithikum, wobei nur seine früheste Phase, die Tsangli-Larisa-Stufe, vertreten ist (ca. 5300–5100 v. Chr.), sowie der Früh- und Mittelbronzezeit (3000–1600 v. Chr.). Die Ergebnisse wurden in Vorberichten zur Keramikabfolge, zu spezifischen Keramikgattungen, Tier- und Pflanzenresten, geschlagenen Steingeräten, Schmuck sowie einem einzigartigen Hausmodell vorgestellt. Die spätneolithische Kulturschicht mit ihrer stratigrafischen Koexistenz von Keramik, die ursprünglich in die Tsangli-Stufe am Beginn, andererseits in die Larisa-Stufe und am Ende des Spätneolithikums datiert wurde, hat die spätneolithische Chronologie entscheidend korrigiert. Gleichzeitig zeigte die Keramik in Stil und Technologie einen fließenden Übergang vom Mittel- zum Spätneolithikum. Außerdem wiesen die Keramikstudien auf die Existenz früher Spezialisierung in der Keramikproduktion im Gebiet von Platia Magula Zarkou.

Trotz der Bedeutung der neolithischen Befunde von Platia Magula Zarkou fehlt bisher eine umfassende und ganzheitliche Publikation dieser Tellsiedlung, die ein authentisches Bild des Kulturwandels während der Blütezeit der frühen Ackerbaukultur in der thessalischen Ebene bietet. Deshalb hat dieses Projekt zum Ziel, eine Endpublikation der Grabungen in der neolithischen Siedlung vorzulegen, die besonderes Gewicht auf die Stratigrafie und Funde bezüglich jenes kulturellen Wandels legt, der vom Früh- bis zum Spätneolithikum und besonders am Übergang vom Mittel- zum Spätneolithikum stattfindet. Zusätzlich werden die frühbronzezeitlichen Siedlungsfunde im Rahmen eines Dissertationsprojektes analysiert und in einen weiteren kulturhistorischen Rahmen gestellt. Wichtig für unser Verständnis der Siedlung in seinem geografischen wie sozialen Umfeld ist eine Erweiterung des Projektes, die geophysikalische Prospektion des Umlandes der Magula.

 

 

Projektleitung

Team

    • Constanze Moser
    • Christos Batzelas

    Kooperationen

    • Giorgos Toufexis (Ephorie für Altertümer Larissa)
    • Kostas Gallis (Democritos-Universität von Thrakien; Ephorie für Altertümer Larissa)
    • Archäobotanische Reste: Glynis Jones (University of Sheffield)
    • Archäometrie: Gerwulf Schneider (Freie Universität Berlin), Areti Pentedeka (ÖAI), Małgorzata Daszkiewicz (ARCHEA, Freie Universität Berlin)
    • Archäozoologische Reste: Paul Halstead (University of Sheffield)
    • Experimentelle Nachbildung von Keramik: Loe Jacobs (Universität Leiden)
    • Felsgesteinartefakte: Anna Stroulia (University of Southern Indiana)
    • Geologie und Geomorphologie: Riccardo Caputo (Universität Ferrara)
    • Geophysik: Apostolos Sarris (F.O.R.T.H., Institute for Mediterranean Studies Rethymnon)
    • Geschlagene Steingeräte: Catherine Perlès (Université Paris Ouest Nanterre La Défense, CNRS)
    • Geräte zur Textilverarbeitung: Christopher Britsch (ÖAI)
    • Keramik (Neolithikum): Areti Pentedeka, Christos Batzelas
    • Keramik (Frühbronzezeit): Constanze Moser (ÖAI)
    • Knochengeräte: Rozalia Christidou (CNRS)
    • Schmuck: Nina Kyparissi-Apostolika (Ephorie für Paläoanthropologie und Höhlenkunde)
    • Statuetten und Geräte aus Ton: Eva Alram-Stern (ÖAI)
    • Stratigraphie und Raumnutzung: Christos Batzelas (ÖAI, Ephorie für Altertümer Larissa), Giorgos Toufexis (Ephorie für Altertümer Larissa), Stella Souvatzi (Koç University; British Institute at Ankara), Constanze Moser (ÖAI)

    Finanzierung