Ziel des Projektes ist die Veröffentlichung einer Monografie, in der die Ergebnisse der im Rahmen des Doktoratsstudiums »Dietary and mobility reconstruction using stable isotope analyses for Mycenaean Greece: the cases of Portes and Mageiras« (abgeschlossen mit Auszeichnung am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Wien) durchgeführten Forschungen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden.

Die Forschungen leisten einen Beitrag zur breiteren Debatte über Ernährung und Mobilität in der Bronzezeit, indem sie archäologische Daten und archäometrische Untersuchungen an Skelettmaterial mittels Analysen stabiler Isotope von Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) sowie radiogenem Strontium (Sr) kombinieren.

In den letzten zwei Jahrzehnten haben zahlreiche Wissenschaftler*innen stabile Isotopenanalysen durchgeführt, um Ernährungs- und Mobilitätsmuster an verschiedenen mykenischen Fundorten zu rekonstruieren. Die Diskussion der Analyseergebnisse blieb jedoch auf die Messungen selbst beschränkt und wurde nur selten in Beziehung zu spezifischen Beigabenensembles gesetzt und im Kontext mit diesen diskutiert. Um dieses Defizit auszugleichen, konzentrierte sich das Projekt auf eine archäometrische Neubewertung und archäologische Kontextualisierung bereits publizierter biomolekularer Daten von zahlreichen mykenischen Fundstellen mit dem Ziel, einerseits ein Kompendium für eine umfassende Interpretation der Daten und andererseits einen Ausgangspunkt für zukünftige biomolekulare Forschung im mykenischen Griechenland zu schaffen.

Die Publikation wird auch neue biomolekulare Primärdaten enthalten, die durch die Analyse von Individuen gewonnen wurden, die speziell nach den Kriterien von Geschlecht, Alter und sozialer Stellung aus gut datierten archäologischen Kontexten in Portes und Magerias ausgewählt wurden, zwei mykenischen Nekropolen im Nordwesten der Peloponnes, die aufgrund ihrer langen Belegungsdauer und der Vielfalt der Bestattungskontexte die Möglichkeit bieten, diachrone und soziale Studien durchzuführen.

Dieser Forschungsansatz dient dazu, die Isotopenresultate auf verschiedenen Ebenen zu untersuchen: Erforschung von Ernährung und Mobilität in Bezug auf einzelne Individuen; Erkennen von Ähnlichkeiten und Unterschieden auf verschiedenen sozialen und kulturellen Ebenen in diachroner Betrachtung und im Kontext der lokalen Gemeinschaften; und schließlich ein Vergleich von Individuen aus verschiedenen Siedlungsgemeinschaften, mit dem Ziel, allgemeine Modelle der Ernährung und Mobilität vor dem Hintergrund der mykenischen Geschichte zu rekonstruieren.

 

Projektleitung

    Laufzeit

    10/2022–03/2023

    Finanzierung

    Post-DocTrack Stipendium der ÖAW