Punta di Zambrone ist eine bronzezeitliche Hafensiedlung an der kalabrischen Westküste Süditaliens, die in einem italienisch-österreichischen Gemeinschaftsprojekt ausgegraben wurde. Gegründet am Ende des 3. Jahrtausends v. Chr. wurde die Siedlung gegen 1200 v. Chr. aufgegeben. Insbesondere während des 13. Jahrhunderts unterhielt die Siedlungsgemeinschaft, die mit andere Siedlungen im Hinterland ökonomisch verbunden war, Beziehungen zu weit entfernten Regionen Italiens, des griechischen Festlands und Kretas.
Das Grabungs- und Forschungsprojekt ist eine Kooperation, die von Reinhard Jung in Zusammenarbeit mit Marco Pacciarelli (Università Federico II di Napoli, Italien) als Hauptpartner durchgeführt wird. R. Jung und M. Pacciarelli sind zugleich Grabungsdirektoren und Leiter zweier unabhängig voneinander finanzierter Projekte in Österreich und Italien.
Der Fundort Punta di Zambrone, der während verschiedener Phasen der Bronzezeit im 2. Jahrtausend v. Chr. besiedelt war und dessen hervorstechendstes Merkmal die zahlreichen Artefakte ägäischen Typs sind (Keramik-, Fayence-, Metall- und Elfenbeinobjekte), wurde in drei Grabungskampagnen 2011, 2012 und 2013 erforscht, ergänzt durch mehrere Aufarbeitungskampagnen.
Diese Fragen werden in einer ganzen Reihe von interdisziplinären Forschungskooperationen mit Wissenschaftler*innen aus Österreich, Italien und Deutschland behandelt.
Hauptfinanzierung des österreichischen Projekts erfolgte im Rahmen eines Einzelprojekts des FWF. Dieses war vom 1.6.2011 bis zum 31.7.2013 an der Universität Salzburg (Fachbereich Altertumswissenschaften) angesiedelt und wurde vom 1.8.2013 bis zum 30.11.2015 am ehemaligen OREA fortgeführt. Ein gesonderter Projektteil zur Mobilität von Mensch und Tier wurde 2013 durch die Gerda Henkel Stiftung finanziert (Leitung R. Jung). Das italienische Projekt wird im Rahmen eines PRIN (Progetto di Rilevante Interesse Nazionale – Ministerium für Erziehung und Wissenschaft) und durch die Università Federico II finanziert (Leitung M. Pacciarelli).
Marco Pacciarelli (Università di Napoli Federico II)
06/2011–11/2015