Die Dynamik der Entwicklung in der Archäologie aufgreifend und maßgeblich mitbestimmend, wurde am ÖAI der ÖAW über die Jahre ein Kompetenzzentrum für die naturwissenschaftliche Archäologie geschaffen. Mit dem Aufbau des neuen Standorts Postsparkasse (Dominikanerbastei 16) konnten 2023/2024 auch die räumlichen Voraussetzungen dafür verwirklicht werden. Eine besondere Stärke und auch internationales Alleinstellungsmerkmal sind die Mitarbeiter:innen mit ihren ausgewiesenen Expertisen in Spezialbereichen. Dazu zählen die Lithik- und Marmorforschung, die Keramik-/Ton-/Mörtel- und Farbenarchäometrie, die Archäogeochemie genauso wie die Archäoichthyologie, die Archäothanatologie und Histotaphonomie, die Archäobotanik oder die Expertise auf dem Gebiet der food archaeology.

Unsere Tätigkeit wirkt in viele Forschungsgruppen der drei Abteilungen, sowie in die Transferforschungen hinein, indem wir aktiv zur Forschungsagenda des ÖAI beitragen und uns aktiv an der Projektentwicklung, -mitarbeit und -koordination beteiligen. Ein enges Zusammenspiel besteht auch mit der Einheit Heritage Sciences, insbesondere auf dem Gebiet der Materialanalytik.

Wir agieren als selbstständige Forscher:innen in unseren jeweiligen Fachbereichen und widmen uns Labor-übergreifenden Fragestellungen. Wir konzipieren eigenständige Projekte und tragen so aktiv zur Nachwuchsförderung durch die Betreuung von akademischen Arbeiten bei.

Im Jahr 2021 zunächst als reine Infrastruktureinheit gegründet, wurden die Archaeological Sciences per Mai 2024 vollkommen umstrukturiert und zur eigenen, abteilungsübergreifenden Forschungseinheit aufgewertet. Dafür wurden die kompletten ehemaligen Forschungsgruppen »Mensch-Umwelt-Verhältnis in historischen Gesellschaften« als Bioarchaeology Lab sowie »Farben Archäometrie« als Geochemistry Lab und ein Teil der FG »Objektitinerarien« als Ceramic Lab aus dem Department für Historische Archäologie herausgelöst, die bestehenden Forschungsagenden der ursprünglichen Einheit Archäometrie wurden zum Lithic Lab aufgewertet.

Die strukturelle Basis für die naturwissenschaftlichen Forschungen bilden Speziallabore, deren Ausstattung modernste Analyseverfahren erlaubt, andere sind durch Kooperationen mit nationalen und internationalen Partnern verfügbar.

Einen weiteren wichtigen Bestandteil bilden die Sammlungen, die in erster Linie für Vergleichsstudien herangezogen werden. Sie haben demnach mehr Forschungs- als Archivcharakter. Konkret ist auf die Steinsammlung (Lithik) sowie Marmore, Pigmente, Tierreste, Sämereien sowie Keramik/Ton/Mörtel in Form von Rohproben und Dünnschliffen zu verweisen.

Organisatorisch sind die Archaeological Sciences des ÖAI durch folgende Labors (in alphabetischer Reihenfolge) aufgestellt: