„Kioska“ ist ein künstlerisch inspiriertes, ethnographisches Fotoprojekt, das sich mit der temporären Architektur entlang der albanischen Küste befasst. Die als Kioska bezeichneten informellen Bauwerke, die überwiegend kommerziellen Zwecken dienen, sind ein markantes Zeugnis einer improvisierten Baukultur. Sie entstanden in einer Zeit des tiefgreifenden Wandels, der den chaotischen Übergang von einem stalinistisch geprägten Kommunismus zu einer unkontrollierten Marktwirtschaft widerspiegelt. Über einen detaillierten Blick auf die Architektur gewährt das Projekt Einblicke in spezifische Prozesse der albanischen Transition und thematisiert zugleich das Spannungsfeld zwischen den oft widersprüchlichen Interessen von Naturschutz und Massentourismus.
„Kioska“ wurde als Ausstellungs- und Publikationsprojekt konzipiert. Eine Auswahl der Fotografien wurde 2016 für die photo grazbiennale nominiert und dort erstmals präsentiert. Im Dezember 2017 folgte eine Ausstellung im Kulturzentrum Zagreb im Rahmen der photo graz selection. Im September 2022 wurde Kioska in der Off Gallery in Graz, bevor die Wanderausstellung bis Dezember 2023 in mehreren Städten Albaniens (Tirana, Vlora, Durrës, Fieri und Shkodra) zu sehen war. Die Ausstellung in Albanien wurde in enger Zusammenarbeit mit Saimir Kristo kuratiert. Für das Frühjahr 2025 ist die Veröffentlichung eines Bandes mit mehreren wissenschaftlichen und künstlerischen Beiträgen im bahoe Verlag geplant.
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Beitrag im Band: Albanien. Bauen im politischen Kontext der Jahrzehnte
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