Der Bereich Sprache und Siedlungsgeschichte umfasst die Erforschung der Sprachenlandschaft und der Sprachen Südosteuropas und darüber hinaus in ihren diachronen und synchronen Perspektiven. Erforscht werden die Toponomastik Südosteuropas und ihre Aussagekraft für historischer Siedlungs- und Migrationsprozesse, die Beziehungen und Sprachkontaktphänomene der Balkansprachen im Rahmen des südosteuropäischen Konvergenzareals, die Sprachgeschichte der einzelnen Sprachen, die Textphilologie, im Besonderen der älteren Sprachstufen der jeweiligen Balkansprachen.

Ein Schwerpunkt liegt auf der transdisziplinären (Sprachgeschichte, Archäologie und Archäogenetik) Erforschung der vorhistorischen eurasischen Migrationen und deren Beitrag zur sprachlichen und kulturellen Entwicklung im Balkanraum.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schnittstelle von Sprache, Kognition und Kultur. Das Interesse gilt kognitiv-anthropologischen Fragen, der semantischen Typologie, dem Gleichgewicht zwischen semantischen Universalien und kultureller Vielfalt, der semantischen Diffusion und dem kulturellen und sprachlichen Kontakt.