Migrationsforschung


Die transdisziplinär ausgerichtete Migrationsforschung zielt darauf ab, Wanderungsbewegungen in, aus und nach Südosteuropa in ihrer historischen Bedingtheit, ihrer Komplexität und Verwobenheit zu identifizieren und kritisch zu analysieren. Dabei können sowohl zeitgenössische gesellschaftliche Problemstellungen als Ausgangspunkt dienen, als auch historisch unbearbeitete Phänomene. Die Forcierung historisch-anthropologischer Ansätze in der Migrationsforschung vermag nicht nur zu einem erweiterten Verständnis der historischen Entwicklungen in der Region beizutragen, sie schafft auch neue Möglichkeiten, die Südosteuropaforschung in transregionale Zusammenhänge einzubringen und nationalstaatliche Fixierungen zu überwinden. Wien bietet sich in diesem Zusammenhang nicht nur als idealer Forschungsstandort an, sondern auch als Forschungsfeld, zumal historische und aktuelle Migrationsströme aus der Region nach oder über Wien verliefen und sich zahlreiche Menschen aus der Balkanregion in Wien niedergelassen haben.

Bildforschung


Im Fokus einer historisch-anthropologischen Bildwissenschaft stehen historische und zeitgenössische Bilder aus und über die Region und damit zusammenhängend die Auseinandersetzung mit den Bedingungen der Bildproduktion, ihrer Verwendung (als Kommunikationsmedium) und ihrer Rezeption und Perzeption. Der Forschungsgegenstand „Bild“ beinhaltet sowohl analoge als auch virtuelle Bilder, er befasst sich aber auch mit Bildern als Vorstellungen (z. B. Stereotype und Vorurteile). Eine transdisziplinär ausgerichtete Bildforschung schließt auch die Auswirkungen mit ein, welche die Herstellung und Verwendung von Bildern unterschiedlicher Machart auf den Menschen, sein Verhalten und seine Kultur haben. Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf Bildmaterialen aus privaten Beständen, die Einblicke in alltägliche Lebenswelten geben.