Das IHB betreibt die multidisziplinäre Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes. Zur Nutzung von Synergien zwischen den vier Forschungsbereichen und zur Intensivierung ihrer Zusammenarbeit wurde im Sommer 2020 die übergreifende Plattform „Räume und Herrschaft“ ins Leben gerufen. Das institutsinterne Forum soll Forschungsfragen zu Herrschaftsräumen, Grenz(-räum)en und ihren unterschiedlichen textlichen und bildlichen Medialisierungen bündeln und für Aktivitäten von Workshops bis zu Drittmittelprojekten unterschiedlichster Art fruchtbar machen.
„Räume“ eignen sich als Querschnittsthema besonders gut, da sie eine vielfältig verwendbare Analysekategorie bilden und in den am Institut angesiedelten Disziplinen Geschichte, Kunstgeschichte, Anthropologie und Linguistik als historischer Gegenstand seit Längerem etabliert sind. Dabei gelangen verschiedene, an die jeweilige Fachrichtung angepasste Raumtheorien und -begriffe zur Anwendung. Zudem zählt die vielschichtige Pluralität des Raumes und der Raumwahrnehmungen zu den charakteristischen Merkmalen der Regionen, die im Fokus der Forschungen des Instituts stehen. Sie wurden von der Ausbildung differierender und rivalisierender, aber auch miteinander verflochtener Herrschaftsräume und -systeme wie der Habsburgermonarchie und dem Osmanischen Reich tief geprägt. Die Plattform soll das Thema in Form einzelner Vorhaben breitgefächert erschließen.
Aktivitäten
26. Februar 2024: Workshop "Zwischen Osmanischem Reich und Habsburgermonarchie. Verhandlungen von Raum und Herrschaft am Beispiel Bosniens (16. bis 20. Jahrhundert)".
1. bis 3. Dezember 2022: Internationale Tagung „Herrschaftsräume und ihre Medialisierungen“ (CfP dt. / CfP eng.)
Siehe hierzu die Online-Rezension von Anke Fischer-Kattner.28. Jänner 2022: internationaler Workshop zum Thema „Herrschaft kartieren. Schriftbildliche Darstellungen der habsburgischen Lande im Zeitalter des Humanismus“ (Forschungsbereich Kunstgeschichte)
Ziel ist, das Verhältnis zwischen der Genese und Verfasstheit politisch-administrativer Räume einerseits und deren unterschiedlichen textlichen wie visuellen Medialisierungen andererseits mit einem Schwerpunkt in den Territorien der Habsburgermonarchie und des – lange Zeit von den Osmanen beherrschten – Balkanraumes zu analysieren. Einen besonderen Stellenwert soll dabei der transkulturelle Vergleich einnehmen, um auf dieser Basis eine übergreifende und leitende Fragestellung, jene nach dem Raum in der Frühen Neuzeit, für unterschiedliche Disziplinen fruchtbar zu machen.