Forschungsbereich

Kunstgeschichte


Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen Forschungsprojekte, die sich in verschiedenen methodischen, vor allem mediengeschichtlich basierten Ansätzen mit der Frage der visuellen Kultur in der Repräsentation des Hauses Habsburg auseinandersetzen. Vornehmlich vom 16. bis an den Beginn des 19. Jahrhunderts werden Strategien der symbolischen Kommunikation und Vergegenwärtigung von realer Macht oder Anspruch auf Herrschaftsgewalt in Kunstwerken und Bauten unterschiedlicher politischer Räume untersucht. Das komplexe Verhältnis der Medien zu ihren Adressaten und Adressanten und der in ihnen verpackten politischen Mitteilungen lässt sich in allen wesentlichen sozialen Gruppen von Akteuren (Herrscherdynastie, Adel, Kirche, Bürgertum, Bruderschaften) nachweisen. Es ist in Stadträumen, in höfischen wie sakralen Räumen, aber auch in gezielten bildmächtigen Medienkampagnen einzelner Herrscher gegenwärtig.

Die Themenbereiche der Untersuchungen sind entsprechend breit gestreut: die Residenzkultur (Architektur wie Bildausstattung) der Habsburger, die Instrumentalisierung bestimmter Heiligenfiguren im Kontext der Pietas Austriaca in öffentlichen wie sakralen Räumen, aber auch die Kartografie als Medium der Ikonisierung von Herrschaft genauso wie die Wiener Zeitungskultur der Frühen Neuzeit als modernes Kommunikationsmedium im Spannungsfeld von Dynastie und Öffentlichkeit. Untersuchungen zu Pietro Nobile, dem bedeutenden klassizistischen und für den Wiener Hof tätigen Architekten sowie die flächendeckende Aufarbeitung der österreichischen Glasmalerei des Mittelalters, ebenso wie ein innovativer Ausblick in die Produktion des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, komplettieren die breite inhaltliche und zeitliche Ausrichtung dieses Forschungsbereichs.

In methodischer Hinsicht sind die Arbeiten sowohl der quellenmäßigen Erfassung und Dokumentation als auch der kulturwissenschaftlichen Kontextualisierung verpflichtet. Die Mitarbeiter/innen des Forschungsbereichs versuchen demgemäß in ihren Arbeiten, die Erforschung der breiten Faktenlage des jeweiligen historischen Geschehens mit den dynamischen Prozessen ihrer medialen Realisierung verschränkt zu betrachten.

Nachlass von Univ.-Prof. Bernhard Kerber (gest. am 6. Februar 2021) zu Andrea Pozzo: Die Neubearbeitung seiner 1971 publizierten Monografie zu Andrea Pozzo konnte Bernhard Kerber krankheitsbedingt nicht mehr vollenden. Die dafür umfangreich gesammelten Materialien wurden vermittels Herbert Karner an den FB Kunstgeschichte des IHB der Österr. Akademie der Wissenschaften zur Verwahrung übergeben.

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