Das Projekt widmet sich einer systematischen Untersuchung der Geschichte des Heiligen Klosters Zograf auf dem Berg Athos und stützt sich dabei hauptsächlich auf literarische und dokumentarische Primärquellen, die sich im reichen Archiv und in der Bibliothek dieses Klosters befinden. Ein interdisziplinäres Team aus Byzantinisten, Osmanisten, Slawisten, Computerlinguisten, Kunsthistorikern und Musikwissenschaftlern untersucht hierbei das Erbe des Klosters Zograf als organische Einheit und versucht, ein System für eine integrierte und verknüpfte Datenbank mit Beschreibungen der Manuskripte und Dokumente zu entwickeln.

Die Forschungsstrategie der von Grigor Boykov geleiteten Osmanistengruppe sieht eine Reihe von Publikationen vor, die eine textkritische Analyse der wichtigsten osmanischen Dokumente im Archiv des Klosters Zograf von der Mitte des 15. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts beinhalten sollen. Darüber hinaus entwickelte das Projekt eine TEI-basierte Methode zur Textcodierung von osmanischen Dokumenten, die bisher noch nicht transliteriert wurden. Auf diese Weise werden verknüpfte Verzeichnisse von Personen, Ortsnamen und Themenbereichen erstellt, die räumliche und zeitliche Bezüge enthalten und die Verbindungen zu anderen Abschnitten des Archivs herstellen. Eines der Ziele des Projekts ist es, den Aufbau einer Kooperationsinitiative einzuleiten, die andere Archive der Athosklöster in eine einzige interoperative Plattform integriert, um so die Erforschung von Geschichte, Wirtschaft, Grundbesitz, Humangeographie sowie des Austauschs zwischen der Athosgemeinschaft mit der „äußeren“ Welt zu ermöglichen, wodurch auch die innere Dynamik vom Mittelalter bis zur Moderne auf der Klosterhalbinsel sichtbar wird. Bislang wurde das Projekt vom bulgarischen Wissenschaftsfonds und vom bulgarischen Ministerium für Wissenschaft und Bildung finanziert.