Das Institut zur Erforschung der Habsburgermonarchie und des Balkanraumes (IHB) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften trägt seinen Namen seit Jänner 2020. Gegründet wurde es 2013, damals noch unter dem Namen „Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung“. Als Gründungsdirektor übernahm Michael Gehler (Hildesheim) die wissenschaftliche Leitung und vor allem die Aufgabe, aus den verschiedenen Vorgängerinstitutionen eine neue Forschungseinheit zu schaffen.

Denn das Institut war keine vollständige Neugründung, sondern entstand im Zuge einer zwischen 2011 und 2013 umgesetzten Reform der Akademie, deren Ziel es war, die Aufgaben als Gelehrtengesellschaft und Forschungsträger deutlicher zu trennen und hier beheimateten Forschungseinrichtungen neue Perspektiven zu eröffnen. Dabei wurden drei an der Akademie seit langem bestehende Einheiten zusammengefasst, die schon seit 2011 das „Zentrum Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung“ gebildet hatten. Dabei handelte es sich um

- das seit 1993 als eigenständiges Institut der Gesamtakademie bestehende „Österreichische Biographische Lexikon und biographische Dokumentation“ (ÖBL), das aus der bereits 1946 eingesetzten „Kommission für die Ausarbeitung eines Österreichischen Biographischen Lexikons“ hervorgegangen war;
- die 1859 gebildete „Kommission für die Geschichte der Österreichisch-Ungarischen Monarchie“, 1993 umbenannt in „Kommission für die Geschichte der Habsburgermonarchie“. Zu dieser gehörte seit 2008 auch das Editionsprojekt der Österreichischen Ministerratsprotokolle“, das lange Zeit am 2006 aufgelösten Osteuropa-Institut in Wien beheimatet gewesen war;
- die seit 1847 bestehende „Historische Kommission“, die 1993 mit der 1959 eingesetzten „Kommission für die Geschichte Österreichs“ vereinigt worden war.

Aufgrund einer strategischen Entscheidung des Präsidiums der Akademie wurden 2017 Schritte in die Wege geleitet, die auf ein verändertes Profil der Institutsarbeit abzielten. Dazu gehörte im gleichen Jahr die Neugliederung der Forschungsbereiche und der Beginn des Aufbaus eines Bereiches Balkanforschung.

2019 fiel die Entscheidung, das Österreichische Biographische Lexikon in einer anderen strukturellen Anbindung an die Akademie weiterzuführen. Hinzu kam die Eingliederung der bis Ende 2019 im „Institut für kunst- und musikhistorische Forschung“ beheimateten Abteilung Kunstgeschichte. Diese Maßnahmen führten, gemeinsam mit Modifizierungen an den Arbeitsschwerpunkten der Forschungsbereiche, zum Entschluss, diesen Wandlungsprozess auch in einer Namensänderung abzubilden, die das Forschungsprofil besser zum Ausdruck bringt. Sie trat mit Jänner 2020 in Kraft.

Am 1. April fand die geplante Rotation der Institutsleitung statt: Die bisherige Direktorin, Katrin Keller, ist nun stellvertretende Institutsdirektorin, ihr bisheriger Stellvertreter, Arno Strohmeyer, übernimmt die Funktion des Institutsdirektors.