Als Ergebnis jahrelanger Beschäftigung mit den messapischen Inschriften erscheint die folgende Publikation beim Reichert Verlag, die eine Einführung in die messapische Sprache beinhaltet. Beim Messapischen handelt es sich um eine antike nichtitalische Sprache, die ca. zwischen dem 6. und 2. Jahrhundert vor Chr. auf dem Gebiet Apuliens (Italien) belegt ist. Viele der messapischen Inschriften sind vor allem im südlichen Apulien, dem Salento belegt. Das Messapische wurde in einer Adaption des griechischen Alphabets von Tarent geschrieben, die Inschriften sind daher mühelos lesbar. Bei den ca. 600 bekannten Inschriften handelt es sich überwiegend um kurze Grabinschriften, welche die Namen der bestattete(n) Person(en) nennen. Daneben gibt es auch eine Reihe von längeren Inschriften, die aber in ihren Details oft unklar sind, da gerade hier Lexeme nur einmal belegt sind und häufig auch der Fundkontext unbekannt ist, so dass die Funktion mancher Inschriften daher im Dunklen bleibt.
Ausgegangen wird für die Beschreibung vom Inschriftenkorpus, das seit 2002 in den Monumenta linguae messapicae, hg. von C. de Simone und S. Marchesini kompakt erfasst ist. Auf dieser Basis werden die Grundzüge der messapischen Grammatik vermittelt, wobei die Darstellung zwar primär synchron ausgerichtet ist, jedoch auch diachrone Aspekte an gegebener Stelle besprochen werden. Auch das messapische Personennamensystem, welches aus den zahlreichen Grabinschriften wohl bekannt ist, wird vorgestellt. Zur Veranschaulichung werden sodann 18 ausgewählte kürzere und längere messapische Inschriften analysiert und besprochen, darunter auch eine Inschrift aus der sog. Grotta della poesia, die bislang noch nicht diplomatisch ediert worden sind. Auch die Inschriftenneufunde der letzten Jahre aus Castro werden kurz vorgestellt. Eine ausführliche Bibliographie zur weiterführenden Lektüre beschliesst den Band, der als erste Informationsquelle und Handbuch für den akademischen Unterricht konzepiert ist.