Wien Museum , Karte

Text: Johannes Feichtinger, Johann Heiss

Unter den Gegenständen, die 1883 in der Jubiläumsausstellung im neuen Wiener Rathaus gezeigt wurden, befand sich auch der Schädel des Kara Mustapha, der seit seiner Überbringung nach Wien im bürgerlichen Zeughaus aufbewahrt worden war. Der Großwesir war am 25. Dezember 1683 in Belgrad auf Weisung des Sultans mit Seilen – der Legende nach mit einer seidenen Schnur – erdrosselt worden. Sein Leichnam wurde im Vorhof einer Belgrader Moschee bestattet. Die Gesichtshaut war zuvor abgezogen und ausgestopft worden. Am 13. Jänner 1684 wurde sie in Adrianopel (Edirne) dem Sultan als Beleg für die Hinrichtung vorgewiesen und dann bestattet.