Text: Silvia Dallinger, Marion Gollner

Der Kapuzinermönch Marco d’Aviano (Bürgerlicher Name: Carlo Domenico Cristofori) wurde 1631 in der norditalienischen Gemeinde Aviano geboren und war nach seiner Aufnahme in den Kapuzinerorden als Bußprediger, Missionar und Diplomat tätig. Kaiser Leopold I. ernannte ihn zu seinem persönlichen Berater und Seelsorger. Im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung Wiens 1683 soll er in seiner Funktion als päpstlicher Legat die christlichen Heeresführer geeint und die Soldaten mit erhobenem Kreuz im Kampf gegen die Osmanen angefeuert haben. Seither gilt er als ‚Beschützer und Retter des Christentums‘. Erst im Jahr 2003 wurde Marco d’Aviano nach einem langwierigen und nicht unumstrittenen Prozess selig gesprochen. Eine überlebensgroße Bronzestatue vor der Kapuzinerkirche in der Wiener Innenstadt (Bild) erinnert noch heute an den einflussreichen Prediger und politischen Berater der Barockzeit.