Leopoldsberg , Karte

Text: Marion Gollner

Anlässlich der bevorstehenden Säkularfeier der Befreiung Wiens von den Türken 1683 plante der katholische Schriftsteller Richard von Kralik ein gigantisches Denkmalprojekt auf dem Wiener Leopoldsberg, das dem deutschen Nationaldenkmal „Walhalla“ nachempfunden sein sollte. Die Idee einer solchen „Wartburg österreichischer Geschichte“ fand zu diesem Zeitpunkt jedoch keinen großen Anklang und geriet beinahe 20 Jahre lang in Vergessenheit, bis Kralik im Jahr 1903 die so genannte Leo-Gesellschaft (Vorgängerin der Katholischen Akademie) in einem Vortrag von seinem Vorhaben zu überzeugen versuchte. Immerhin führte Kraliks Hartnäckigkeit dazu, dass die Architekten Karl Troll und Franz Biberhofer ein Jahr später Entwürfe für eine „Österreichische Ruhmeshalle“ am Leopoldsberg der Öffentlichkeit präsentierten. Doch auch diese Initiative scheiterte. Während des Ersten Weltkriegs wurde Kraliks Idee von Friedrich Ohmann im Zuge eines Denkmalwettbewerbs zum Thema „Kriegerdenkmal“ erneut aufgegriffen – jedoch ebenfalls ohne Erfolg (siehe Kriegerdenkmal Leopoldsberg).