Klosterrotte 1, Lilienfeld, Karte
Text: Simon Hadler
Im Zuge der zweiten Wiener Türkenbelagerung im Jahr 1683 kamen osmanische Streifscharen auch in das Traisental im niederösterreichischen Mostviertel und nach Lilienfeld. Dort befindet sich das Kloster der Zisterzienser, dem zu dieser Zeit Abt Matthäus Kolweiß vorstand. Er organisierte nicht nur die Verpflegung von Flüchtlingen, sondern auch die Verteidigung des Stifts. Angesichts der Lage des Klosters auf dem Weg nach Mariazell und in die Obersteiermark galten die militärischen Aktionen unter seiner Führung als Grund dafür, dass sich die Kampfhandlungen nicht auch auf die Steiermark ausweiteten.
Lilienfeld im Sommer 1683
Das im Jahr 1202 gestiftete Kloster Lilienfeld galt 1683 als ein relativ sicherer Zufluchtsort für die in der Umgebung lebende Bevölkerung. Es besaß Befestigungsanlagen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und gut gefüllte Waffendepots (Fritz 2005: 29). Dennoch zeigten sich viele Bewohner skeptisch. Sie fürchteten, die Zisterzienser könnten ähnlich anderen Geistlichen den Ort verlassen. Außerdem sahen sie in den gegenreformatorischen Bestrebungen in Ungarn die Ursache der drohenden Gefahr. Abt Matthäus Kolweiß und die meisten der Patres blieben jedoch in Lilienfeld. Sie sammelten Flüchtlinge und Pilger und trainierten sie im Umgang mit den Waffen, wobei ihnen zugutekam, dass sich unter diesen viele Jäger befanden (vgl. Uhlich 1783: 141 sowie Watzl 1956: 102). Außenposten, etwa auf der Araburg, wurden eingerichtet, Wege und Täler gesperrt (vgl. die legendäre Türkenmauer bei Freiland) und die Befestigung instand gesetzt.
Am 18. Juli kam es zu ersten Kampfhandlungen, als bei einem Ausfall zwar wenig Beute, aber der erste Kopf eines „Tataren“ erobert wurde. Diese Aktion war symptomatisch für die Auseinandersetzungen der kommenden Wochen: Da die in dieser Gegend sich bewegenden osmanischen Truppen keine Belagerungswaffen mit sich führten und vor allem am möglichst widerstandslosen Plündern interessiert waren, musste sich die Lilienfelder Besatzung – mit Ausnahme von zwei Angriffen – gar nicht verteidigen, sondern suchte die Konfrontation in Form von Ausfällen. Eine wesentliche Motivation dafür war die erhoffte Beute sowie die Befreiung von Gefangenen. Für jeden „Türkenkopf“ wurde ein Dukat bezahlt, und jeder Erfolg hob die Stimmung im Kloster.
Umgekehrt lag es nach Rückschlägen und Konflikten an Abt Kolweiß, wieder für Ordnung zu sorgen, sei es durch rhetorische Überzeugungsleistung oder der Androhung von Waffengewalt. Übermäßiger Konsum von erbeutetem Wein, Unstimmigkeiten wegen der Aufteilung der Beute mit Einwohnern anderer Ortschaften, im Kloster grassierende Seuchen, fehlende militärische Erfahrung, Gerüchte über Feindbewegungen und die Ungewissheit über die Lage in Wien waren die Ursachen für Verluste, Streitigkeiten und Hoffnungslosigkeit.
Nachdem es am 19. August zu einem letzten militärischen Zusammenstoß gekommen war, war die Gefahr gebannt. Am 13. September erreichte Lilienfeld die Nachricht vom erfolgreichen Entsatz Wiens. Zum Dank wurde ein Festgottesdienst abgehalten und die den Osmanen abgenommenen Fahnen wurden in der Josephskapelle aufgestellt.
Der Bericht des Küchenmeisters als früheste Quelle
Der Bericht des Küchenmeisters als früheste Quelle
Die wichtigste Quelle für die Ereignisse im Sommer 1683 in Lilienfeld ist ein Bericht des aus Schlesien stammenden Paters und Küchenmeisters Wilhelm Hessel (vgl. Beitraege zur Geschichte der Cictercienser-Stifte 1891: 283), dessen lateinisches Original sich im Wiener Haus-, Hof- und Staatsarchiv befindet. Dieser kurz nach den Ereignissen abgefasste Augenzeugenbericht ist die Grundlage aller späteren Bearbeitungen des Themas. Hessels Text ist nicht nur recht ausführlich, er ist auch aus anderen Gründen bemerkenswert. So bezeichnete er die feindlichen Soldaten zwar häufig als Barbaren, gleichzeitig unterschied er jedoch zwischen „tatarischen“ und „türkischen“ Gegnern anhand der jeweils verwendeten Waffen. Er zollte den osmanischen Truppen auch Respekt, wenn er schrieb: Der Feind „täuschte mit einer genialen Taktik seine Flucht in die Berge vor – Tapferkeit muss man auch beim Feind loben – und verwirrte damit die Unseren.“ (Fritz 2005: 126) Das Auftauchen der Osmanen schilderte er als große Bedrohung, in seinen Worten wurde der Gegner jedoch nicht verteufelt oder erniedrigt:
Und um uns von vornherein jede Hoffnung auf eine Verschnaufpause in diesem Chaos zu nehmen, schickte er [Großwesir Kara Mustapha; Anm. S.H.] die wildesten Tatarenverbände voran, deren Pferde gewandter als Panther, schneller als Wölfe am Abend waren, ein Volk, das dahinflog wie ein Adler, der sich auf die Beute stürzt. (ebd.: 111)
Hessel berichtete auch von den Zweifeln der Landbevölkerung gegenüber den Geistlichen. Nicht nur einmal kann man lesen, dass Abt Kolweiß nicht alleine wegen der Osmanen Truppen aufstellen ließ, sondern auch, um die Flüchtlinge in seinem Kloster unter Kontrolle zu halten:
Als aber die Landbevölkerung aus irgendeiner Raserei in offenen Aufruhr geriet, weil sie blödsinniger Weise zur Überzeugung gelangte, dass dieser ganze Krieg und die Verwüstungen der Feinde durch eine Religionsreformation in Ungarn von den Abergläubischen angestiftet wurde, beschlossen wir, eine größere Zahl von Kämpfern aus den Flüchtlingen und Pilgern, egal ob Städter oder Landbewohner, zu rekrutieren, mit der auf jeden Fall sowohl die Untertanen im Dienst im Zaum gehalten werden konnten als auch die sinnlose Brutalität ebendieser Leute, die uns auch sonst schon Schrecken bereitete, gleichermaßen mit Taktik und Gewalt gedämpft werden konnte. (ebd.: 114)
Tatsächlich zeigten sich die bewaffneten Verteidiger bei ihren Ausfällen äußerst brutal:
Aber das Landvolk metzelte schonungslos, ohne Unterschied und wahllos jeden, der ihm entgegenkam, und die entkleideten Leichen der Feinde lagen in einer Reihe auf der „via regia“ mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden; durch dieses blutrünstige Schauspiel wurde[...] nach einigen Tagen eine neue Abteilung, die heranrückte [...] so vom Grauen geschüttelt, dass sie sich blitzschnell zurückzog[...] und die Flucht antrat[...]. (ebd.: 124)
Im Vergleich zu späteren Erzählungen ist Hessels Bericht als relativ ausgewogen zu bezeichnen. Das wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass er im Gegensatz zu jenen ausführlich die eroberte Beute beschrieb und damit ein Motiv für die häufigen Ausfälle der Lilienfelder lieferte.
Feigius, Uhlich und Hammer-Purgstall
Feigius, Uhlich und Hammer-Purgstall
Erstmals dürfte der ebenfalls in Schlesien geborene Dichter und Geschichtsschreiber Johann Constantin Feigius auf Hessels Text zurückgegriffen haben. Dem Zisterziensermönch und Historiker Chrysostomus Hanthaler zufolge soll Feigius dessen Bericht sogar fast wörtlich übernommen haben (Beitraege zur Geschichte der Cictercienser-Stifte 1891: 283). Feigius erlebte die Türkenbelagerung 1683 in Wien und verarbeitete seine Erfahrungen mehrmals in schriftlicher Form. Sein 1694 erschienenes Werk „Wunderbahrer Adlers=Schwung / Oder Fernere Geschichts=Fortsetzung ORTELII REDIVIVI ET CONTINUATI, Das ist: Eine außführliche Historische Beschreibung Deß noch anhaltenden Türcken=Kriegs / [...]“ behandelte auf einigen Seiten auch die Ereignisse in Lilienfeld. Inhaltlich fügte er dem Bericht Hessels nichts Wesentliches hinzu, bei ihm findet sich jedoch die Bezeichnung Lilienfelds als „Eckstein / woran der Feind sich so offt gestossen“ (Feigius 1694: 113, 114), in welcher die Bollwerkfunktion des Stifts für die Obersteiermark zum Ausdruck kommen soll, die auch in späteren Texten immer wieder aufgenommen wurde.
Mehr als 130 Jahre später ging der Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall in seiner „Geschichte des Osmanischen Reiches“ (1835) auch auf die Ereignisse in Lilienfeld ein. Er zitierte dafür aus Feigius’ Schrift sowie aus Gottfried Uhlichs 1783 erschienenen „Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnisfeyer“, der jedoch ihrerseits in Bezug auf Lilienfeld nur die Schrift Feigius’ zugrunde gelegen sein dürfte. Uhlich, dessen Werk damals wohl „das ‚offizielle‘ Geschichtswerk zur zweiten ‚Türkenbelagerung‘“ (Heiss 2013: 73) war, und Hammer-Purgstall, der mit seiner „Geschichte des Osmanischen Reiches“ für lange Zeit eines der wichtigsten Referenzwerke geschaffen hatte, trugen zur größeren Bekanntheit der Ereignisse in Lilienfeld bei.
Lilienfeld als Sinnbild der sich verteidigenden Kirche
In einem 1866 erschienenen Beitrag im vom Theologen und Priester Anton Kerschbaumer herausgegebenen Kalender „Der Pilger. Illustrirter Kalender für das katholische Volk“ bemühte sich der Autor, der Militärhistoriker Gustav Amon Ritter von Treuenfest, einerseits darum, die Erinnerung an die Verteidigung des Stifts zu bewahren und spielte andererseits auf die verkürzte Darstellung bei früheren Autoren an: „Die Vertheidigung des Klosters Lilienfeld gegen die Türken wird jetzt fast nur mehr wie eine Sage erzählt, ja selbst in der Geschichte wird nur einfach erwähnt, dass der tapfere Abt Matthäus Kolweis zwei Stürme der Türken abschlug.“ (Treuenfest 1866: 90) Auch wenn Treuenfest angab, seiner Arbeit eine größere Quellenbasis zugrunde gelegt zu haben, so scheint doch Hessels Text (sowie Becziczka 1825) seine Ausgangsbasis gewesen zu sein. Durch Auslassungen und Neugewichtungen der Ereignisse stellte er in seiner Darstellung Kolweiß jedoch noch mehr in den Vordergrund, indem er etwa die anfangs negative Einstellung der Bauern gegenüber dem Abt sowie die epidemische Ausbreitung von Seuchen unerwähnt ließ. Vielmehr verdichteten sich bei ihm die Taten der Lilienfelder in der heldenhaften Person des Klostervorstehers:
Abt Kolweis war damals 63 Jahre alt. Seine bisherigen Arbeiten waren Werke des Friedens, der Religion und Wissenschaft, und nun war er plötzlich General-Festungs-Kommandant geworden! – Die weitere Erzählung der Begebenheiten wird zeigen, dass er seinen Platz vollkommen ausfüllte und seine Aufgabe glänzend löste. (Treuenfest 1866: 91)
Tatsächlich schien es dem Autor jedoch gar nicht so sehr um die Person des Abts zu gehen, Kolweiß und die Verteidiger des Lilienfelder Stifts standen vielmehr für die katholische Kirche im Kontext ihrer aktuellen und zukünftigen Herausforderungen. Darauf verweist eine Fußnote zu Beginn des Textes:
Diese geschichtlichen Notizen sind größtentheils aus dem Kriegsarchiv gesammelt. Sie beweisen, was einst die Kirche auch mit dem Schwerte leistete und wie man ihr zum Dank verpflichtet ist. Ich bin überzeugt, daß sie der Eckstein ist, an dem sich noch Viele den Kopf zerschellen werden. (ebd.: 90)
Treuenfest nannte die Gegner der Kirche seiner Zeit nicht beim Namen, doch er machte mit Rückgriff auf ein historisches Ereignis deutlich, dass es auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts notwendig sein konnte, sie mit Kreuz und Schwert zu verteidigen. Eine dazugehörige Abbildung stützt eine solche Interpretation: Auf dem Holzschnitt ist Kolweiß dargestellt, wie er an vorderster Front auf den Mauern des Stifts die bereits mit Leitern heranstürmenden Feinde bekämpft, mit einem Kreuz in der linken und einem zum Schlag ausholenden Schwert in der rechten Hand. Den historischen Ereignissen entsprach diese Darstellung jedenfalls nicht.
Treuenfests Text wurde 1868 zwei weitere Male abgedruckt: zum einen in der Österreichischen militärischen Zeitschrift (ÖMZ) und zum anderen in einer Publikation des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich. Die angesprochene Abbildung ist nur zweiterem Text vorangestellt, die erklärende Fußnote fehlt in beiden Fällen. Bemerkenswert ist jedoch, dass der Verein für Landeskunde den Lilienfeld-Text neben einen zweiten historischen Bericht stellte, der sich ebenso in der ÖMZ fand: „Kaiser Napoleons I. Aufenthalt im Stifte Melk in den Kriegsjahren 1805 und 1809“, aus der „Geschichte des Benedictiner-Stiftes Melk in Niederoesterreich [...]“ (1851–1869) des Benediktiners und Historikers Ignaz Franz Keiblinger. Auch diese Arbeit handelt von der „Gewaltthätigkeit und Plünderungssucht“ (Keiblinger 1868: 15) sowie vom „Schaden, den dieser unglückliche Krieg und der verlängerte Aufenthalt des Feindes dem Stifte und dessen Besitzungen zufügte [...].“ (ebd.: 21) In beiden Texten ging es um die Bedrohung eines Klosters durch einen als überlegen betrachteten äußeren Feind, einmal konnte er mutig zurückgeschlagen werden, das zweite Mal wurde er tapfer ertragen.
Kolweiß als „Starhemberg Lilienfelds“
Kolweiß als „Starhemberg Lilienfelds“
„[A]us Anlaß des zweihundertjährigen Jubiläums der im Jahre 1683 glücklich durchgeführten Vertheidigung Lilienfeld’s gegen die Türken“ publizierte der Lilienfelder Zisterzienser Paul Tobner eine Biografie Kolweiß’ und ging darin auch ausführlich auf das Jahr 1683 ein. Ähnlich wie Treuenfest stellte auch dieser Autor den Abt als Helden der Verteidigung dar. Noch deutlicher als bei jenem wird bei Tobner jedoch der Gegenwartsbezug: Offenbar beeinflusst von den Diskussionen rund um die Jubiläumsfeierlichkeiten in Wien bezeichnete er Kolweiß als „Starhemberg Lilienfelds“ (Tobner 1883: 5), betonte die herausragende Stellung des Kapuzinermönchs Marco d’Aviano für die Befreiung Wiens im Jahr 1683 (ebd.: 31) und bemühte sich darum, die Lilienfelder Ereignisse in die größere Geschichte der zweiten Wiener Türkenbelagerung einzugliedern („Auch Lilienfeld hatte sein Jahr 1683 und seine Türkengefahr!“ (ebd.: 5)).
In der konservativen, katholischen Tageszeitung „Das Vaterland“ wurde das Werk Tobners lobend erwähnt: „Als Geschenk für die erwachsene männliche Jugend kann das Büchlein bestens empfohlen werden, wie es denn auch in katholischen Kreisen weitere Verbreitung verdient.“ (Das Vaterland 28.9.1883: 5) Dieser Empfehlung lag womöglich auch der ‚gute Zweck‘ eines Kaufs des Buches zugrunde, denn der Erlös kam dem „Fonds zur Erbauung einer St. Josephskirche auf der Türkenschanze“ (ebd.) zugute. Dessen Begründer war der bekannte Antisemit und Pfarrer von Weinhaus Joseph Deckert, der in dem von ihm herausgegebenen „Sendboten des heiligen Joseph“ seinen Hass gegen die Juden verbreitete. Seiner Meinung nach trugen seine Zeitgenossen schon die „Sclavenketten“ (Deckert 1894: 17) unter der „Herrschaft der Juden“ (ebd.: 11) Eine gewisse Nähe Tobners zu Deckert kann aus einem weiteren Grund angenommen werden, denn er zitierte in seinem Werk über den Lilienfelder Abt eine Ausgabe von Deckerts „Sendboten“, in welcher von der durch Kolweiß gegründeten Erzbruderschaft zum heiligen Joseph berichtet wurde (Sendbote des heiligen Joseph 19.8./19.9.1882). Ob Tobner auch den Antisemitismus Deckerts teilte, ist noch zu klären. Zur Vertreibung der Juden aus Wien schrieb er jedenfalls lakonisch, dass „sich dieselben wieder auf mancherlei Weise verhaßt gemacht hatten.“ (Tobner 1883: 20)
Lilienfeld und die Türken im 20. Jahrhundert
Lilienfeld und die Türken im 20. Jahrhundert
In weiterer Folge fand die Geschichte von der Verteidigung des Stifts immer wieder und in unterschiedlicher Form Erwähnung, sei es im Rahmen einer „Lilienfelder Heimatkunde“ (Busch 1912), in einem Gedicht des früheren Bürgermeisters Louis Grellepois in einem „Heimat-Jahrbuch“ (Grellepois 1925) oder in mehreren Varianten durch den Hauptschuldirektor und Heimatdichter Hans Thalhammer (u.a. Thalhammer 1927, Lilienfelder Bezirksbote 17.9.1933, Thalhammer 1951/1952).
1975 veröffentlichte – nach Paul Tobner 1883 – erneut ein Lilienfelder Zisterzienser eine Biografie Kolweiß’, nämlich Abt Norbert Mussbacher in Form einer Dissertation (Mussbacher 1975). In seiner Darstellung der Ereignisse von 1683 bezog er sich hauptsächlich auf Feigius und Tobner, als neue Quelle stand ihm jedoch das 1956 publizierte Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth zur Verfügung (Watzl 1956), der auf seiner Flucht aus Heiligenkreuz auch in Lilienfeld Halt machte. In seinen Aufzeichnungen wird die Ablehnung der Geistlichkeit durch die Landbevölkerung deutlich.
Nicht wegen der Resonanz des Werkes, sondern wegen einer neuerlichen Gegenüberstellung zweier historischer Feinde ist ein heimatkundliches Buch aus dem Jahr 1981 zu erwähnen. Darin vergleicht der Autor die „Kriegsnot durch Türken und Russen“ (Baumgartner 1981: 116) und sieht in beiden Fällen die bedrohliche Lage in den geografischen Gegebenheiten des Ortes begründet:
Die Folgen dieser natürlichen Voraussetzungen für die Siedlungen und ihre Bewohner sollen am Beispiel der schrecklichsten Kriegsverwüstungen der Neuzeit, der Türkeneinfälle und des Russenvormarsches, gezeigt werden, wobei sich einige auffallende Parallelen zwischen 1683 und 1945 ergeben. (ebd.: 117)
In jüngerer Zeit wurden die Ereignisse in Lilienfeld ausführlich in einer Publikation des ehemaligen Jugendrichters Harald Lacom (2009) sowie in der Diplomarbeit von Sigrid Fritz (2005) dargestellt, die sich vornehmlich auf den Bericht Wilhelm Hessels stützt, den sie im Anhang in deutscher Übersetzung abdruckte.
Ein Mann der Wissenschaft und des Kampfes gegen die Ungläubigen
Ein Mann der Wissenschaft und des Kampfes gegen die Ungläubigen
Der Mann, der in praktisch allen Texten zu den Ereignissen von 1683 in Lilienfeld als entscheidend für die Rettung des Stifts und der nördlichen Steiermark angesehen wurde, ist Abt Matthäus Kolweiß. Seine Biografie ist in der Tat beeindruckend. 1620 im steirischen Judenburg geboren, wird er mit nicht einmal 30 Jahren zum Abt des Lilienfelder Klosters gewählt, dem er 45 Jahre lang vorstehen sollte. Ein Jahr zuvor hatte er den Doktortitel der Theologie erlangt. Im Laufe seines Lebens sollte er zwei Mal (1654 und 1670) Rektor der Universität Wien werden. In Lilienfeld war er für verschiedene Umbauten sowie die Errichtung des Kalvarienbergs verantwortlich und initiierte 1653 die Gründung der Erzbruderschaft zum hl. Joseph. Als Generalvikar des Zisterzienserordens für Ungarn reaktivierte er mehrere der dortigen Niederlassungen des Ordens (vgl. Müller 1996: 212f.).
Matthäus Kolweiß war 63 Jahre alt, als er sich dazu entschloss, sein Kloster angesichts der Bedrohung durch den osmanischen Vormarsch nicht zu verlassen. Es stellt sich dabei die Frage, woher dieser „Jünglingsmuth“ (Becziczka 1825: 197; Treuenfest 1866: 91) kam. Denn was die Literatur zu seiner Person nicht verrät, ist, wieso er nun das Stift gemeinsam mit seinen Mitbrüdern verteidigte, während er knapp 20 Jahre zuvor in einer ähnlichen Situation ganz anders reagiert hatte. Als der osmanische Großwesir Ahmed Köprülü 1663/64 seine Truppen in Richtung Wien lenkte, ließ Kolweiß die Schätze des Stifts nach Salzburg bringen und schickte die Mönche seiner Abtei in andere Klöster (Becziczka 1825: 193).
Abt Matthäus, der Reformationskommissär
Abt Matthäus, der Reformationskommissär
Schon vor der Konfrontation mit den Osmanen sammelte der Lilienfelder Abt Erfahrungen im Umgang mit Andersgläubigen. Er versah von 1652 bis 1674 das Amt des Reformationskommissärs bzw. des Generalreformationskommissärs, zuerst für das niederösterreichische Viertel U.M.B. (Viertel unter dem Manhartsberg, Weinviertel), dann für das ganze Land. In dieser Funktion, in die er von Kaiser Ferdinand III. eingesetzt wurde, war er für die Rekatholisierung der „akatholischen“ Bevölkerung hauptverantwortlich. Über die zu diesem Zweck eingesetzten Methoden schweigen die untersuchten Texte. Laut Mussbacher sei von „einer Härte des Abtes bei der Ausübung seines Amtes [...] aber nichts bekannt.“ (Mussbacher 1975: 105) Ambros Becziczka (1825) und Paul Tobner (1883) berichten stattdessen von den Widrigkeiten, denen sich Kolweiß und seine Helfer in dieser Tätigkeit ausgesetzt sahen:
[...] daß sie sich meistens in einer äußerst unangenehmen Lage befänden, allenthalben mit Unwillen aufgenommen, und mit bösen Augen angesehen würden, und es sich nicht selten gefallen lassen müßten, wenn ein und andrer Bauer sich wüthender Geberde, zähneknirschend, vor sie hinstelle, und ihnen die geballte Faust unter die Nase halte. (Becziczka 1825: 190f.)
Doch Tobner zufolge war Kolweiß erfolgreich:
[...] Gottes Beistand war mit ihnen; ihre eindringlichen Predigten fanden endlich empfänglichen Boden, und von Reue ergriffen, brachten tausende und tausende von ehemaligen Anhängern der „neuen“ Lehre ihre häretischen Druckwerke, (meist erste Editionen) wie auch sehr viele Manuscripte, um selbe an die Missionäre abzuliefern oder vor ihren Augen zu verbrennen, und erklärten offen, von den Neuerungen zu lassen. Die akatholischen Prediger wurden vertrieben, des Protestantismus verdächtige katholische Seelsorger abgesetzt und allenthalben tüchtige, gelehrte und fromme Priester als Pfarrer aufgestellt. (Tobner 1883: 10f.)
Auch in der Belletristik taucht der Lilienfelder Abt vereinzelt auf. Im Roman „Arno, der Wildheuersohn“ des Heimatdichters Hans Thalhammer ist Kolweiß eine hochgeschätzte Persönlichkeit, gütig und gerecht, doch er trägt schwer an der Verantwortung seiner Ämter. Zurückblickend auf seine Tätigkeit als Reformationskommissär stellt ihn der Autor als eine zerrissene Persönlichkeit dar:
Zwölf Jahre als Präses der Reformmission zur Reinigung und Wiedererstarkung des katholischen Glaubens; bei Gott es war kein Honiglecken! [...] Die Mitmenschen rühmten tausend Dinge, wie den Geist der Reden, die kluge Fällung seiner blanken Entscheide, die Unerschrockenheit in jeder Lage und seinen Namen, der bei Papst und Kaiser Wohlklang hat. Doch was wußten sie um den Kampf in seiner Brust, der ihn Nächte durchwachen, mit verurteilten Luheranern verrieselnde Stunden durchleiden und im Geiste sein Herz unter die Axt des Henkers legen ließ! Was wußten sie davon, wie sehr sein Herz blutete, als an jenem dreißigsten April eintausendsechshunderteinundsiebzig das Haupt seines verirrten Feundes Franz Nasdasdys [!] fallen mußte! (Thalhammer 25.1.1952: 6)
Spuren von 1683
Heute erinnert im Stift Lilienfeld kaum mehr etwas an die Auseinandersetzung mit den osmanischen Truppen im Jahr 1683. Zu den Ausnahmen zählt ein Gemälde, auf dem die damalige Situation zu sehen ist: Es vermittelt eine Vorstellung von den baulichen Gegebenheiten des Stifts (wenn auch Details falsch dargestellt sind, etwa die Turmspitze der Stiftskirche), zeigt brennende Höfe in der Umgebung und stellt das Szenario als unter dem Schutz des hl. Joseph stehend dar. Die Inschrift ist nicht mehr lesbar, es dürfte sich aber um ein Votivbild handeln, welches Kolweiß nach Mariazell bringen ließ und das sich seit 1883 wieder in Lilienfeld befindet (Mussbacher 1975: 48).
Auch über die „Türkenköpfe“ in der Bibliothek ist wenig bekannt. Diese wenige Zentimeter langen Türschnallen dürften um 1700 im Zuge der Einrichtung und Ausstattung des Raumes entstanden sein. Mussbachers Interpretation der stuckierten Adler an den Ansätzen des Deckengewölbes, sie seien „wohl ein Ausdruck des Triumphes über die Türken“ (Mussbacher 1963: 22), ist hingegen wenig überzeugend (vgl. Telesko 2012: 265).
An Kolweiß selbst erinnert ein barocker Grabstein im Querhaus der Stiftskirche. Die Inschrift auf schwarzem Marmor bezieht sich in der Auflistung seiner Tätigkeiten und Leistungen in aller Kürze auch auf das Jahr 1683, wenn auf Latein zu lesen ist, „er hatte sie [die Seinigen] sicher vor dem barbarischen Feind bewahrt“ (Übersetzung Johann Heiss).
Lilienfeld ehrte den Abt durch die Benennung einer Straße. Die Kolweißgasse gibt es seit dem Jahr 1974, als es im Zuge der Stadterhebung zu einer Neuordnung der Straßenbezeichnungen kam. Doch abgesehen davon scheinen weder der Abt noch das Jahr 1683 von übermäßiger Bedeutung für den Ort zu sein. Auf der Schautafel im Eingangsbereich des Gemeindeamts gehen die damaligen Ereignisse in der Chronologie der Lilienfelder Geschichte unter. Der Text ist weit entfernt von dem im 19. Jahrhundert geschilderten heldenhaften Kampf gegen die heranstürmenden Barbaren:
Zur Zeit der Türkenbelagerung erschienen auch einige Streifscharen vor Lilienfeld, Abt Matthäus III. machte sich mit der Verteidigung seiner Schützlinge einen Namen, doch trotzdem mussten viele Bewohner Leben und Gut lassen.
Keine Jubiläumsfeiern
So wie es in Lilienfeld kein offizielles Denkmal zum Gedächtnis an die Ereignisse von 1683 oder die daran beteiligten Personen gibt, so wurden auch die runden Jahrestage nur in sehr bescheidenem Umfang begangen. Zum zweihundertjährigen Jubiläum 1883 wurde in der Stiftskirche ein Dankgottesdienst gefeiert und eine Armenspende durchgeführt. Paul Tobner schrieb dazu:
Als das „Te Deum“ angestimmt wurde, krachten die Böller und das Geläute der Glocke verkündete abermals nach 200 Jahren die Freude der Lilienfelder über die glückliche Errettung aus Türkengefahr. – Damit auch die Armen sich des Tages freuen, wurden sie vom Abte mit größeren Geldspenden bedacht. – Am 12. September war der Stiftsthurm beflaggt. (Tobner 1883: 114)
Als wenige Wochen später ein neues Kreuz an der Turmspitze der Kirche angebracht wurde – das alte war bei einem Sturm beschädigt worden –, sah Tobner darin die Stiftung einer Erinnerung:
Schließlich sei noch bemerkt, daß Lilienfeld im Jahre 1883 ebenfalls, wie Wien nach der Türkenbelagerung, in die Lage kam, ein neues Kreuz an dem Stiftsthurme anzubringen. Es geschah dies am 27. Oktober. – Mehr als jedes andere Zeichen oder Denkmal wird dies Kreuz, so Gott will, nach vielen Jahren noch, an das 200jährige Jubiläum der Rettung aus Türkengefahr erinnern! (ebd.)
In dieselbe Kerbe schlug auch das konservative Blatt „Das Vaterland“, wenn es schrieb:
Möge das Kreuz, dessen Erhöhung für Lilienfeld um so bedeutungsvoller ist, als gerade vor 200 Jahren das Stift in Gefahr war, den Halbmond statt des Kreuzes auf dem Thurme angebracht zu sehen, noch viele, viele Jahre unversehrt hinausglänzen ins Land [...]! (Das Vaterland 29.10.1883: 2)
Auch 1933, 250 Jahre nach den erinnerten Ereignissen, gedachte man ihrer von Seiten des Stifts mit einem Gottesdienst. Außerdem wurde am Kolweiß-Denkmal in der Kirche ein Kranz niedergelegt (Handschriftliche Chronik des Stiftes 1928–1954: 73). Diesmal erinnerte man sich in Lilienfeld auch außerhalb des Stifts an das Jahr 1683, nämlich in Form eines Theaterstücks mit dem Titel „Der Abt und sein Narr“, das im Rahmen der Hauptversammlung des niederösterreichischen Volksbildungsvereins am 10. und 11. Juni dargeboten wurde. Ort der Aufführung war der Saal des Gasthauses „Zu den drei Lilien“, die so genannte Porte in der Klosteranlage. Der Autor des Stücks, Hans Thalhammer, war Direktor der Hauptschule und verstand sich als „Volkserzähler im Sinne Roseggers“ (Sachs 1960: 46). Neben dem genannten Theaterstück, das leider nicht mehr auffindbar ist, widmete er sich dem Thema auch im Lilienfelder Bezirksboten (17.9.1933: 1–3) sowie in späteren Jahren in einer Zusammenstellung von Sagen (Thalhammer 1963: 173) und einem eigenen Roman („Arno, der Wildheuersohn“ (Thalhammer 1951/1952)).
Erinnerung (fast) ohne Gedenkfeiern und Denkmäler
Erinnerung (fast) ohne Gedenkfeiern und Denkmäler
Im Vergleich zu anderen Orten Niederösterreichs wie Perchtoldsdorf, Waidhofen an der Ybbs oder Schwechat, ganz zu schweigen von Wien, nimmt die Erinnerung an 1683 bis heute keinen breiten Raum ein – weder im Stadtbild in Form von Denkmälern noch als Anlass für Gedenkveranstaltungen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden: Wohl ist ein weltliches Ereignis, wie es eine kriegerische Auseinandersetzung ist, in der klösterlichen Liturgie von nur geringer Bedeutung. Auch in Klosterneuburg dauerte es bis zum Jahr 1933, bis die Verteidigung des Augustiner-Chorherrenstifts feierlich erinnert wurde, wobei die Initiative dafür von bürgerlicher Seite ausging. Solche Impulse gab es in Lilienfeld zwar auch, etwa Thalhammers Theaterstück, sie zogen jedoch keine größere Feier nach sich.
Wenn Denkmäler und Jubiläumsveranstaltungen für die Aktualisierung der Erinnerung keine große Rolle spielten, dann mag zum einen die mündliche Überlieferung, zum anderen aber vor allem der Übertragungsmechanismus wiederholter schriftlicher Aufzeichnungen dafür verantwortlich sein, dass die Ereignisse von 1683 in Lilienfeld noch nicht in Vergessenheit geraten sind.
Literatur
Literatur
Baumgartner, Bernhard (1981): Lilienfeld und die Voralpen. Wien.
[Becziczka, Ambros (1825 [2003]):] Historische und topographische Darstellung von Lilienfeld und der Umgegend; mit besonderer Rücksicht auf Pfarren, Stifte, Klöster, milde Stiftungen und Denkmähler. Herausgegeben von einigen Freunden der Geschichte (= Topographie des Erzherzogthums Oesterreich, oder Darstellung der Entstehung der Städte, Märkte, Dörfer und ihrer Schicksale; dann der Ruinen, Schlösser, und Edelsitze, und der noch möglichen Reihenfolge ihrer Besitzer; der Lage, und der Erwerbszweige der Ortschaften; des Ursprungs der Stifte, Klöster, Pfarren, Localien, Beneficien und Spitäler, der Denk= und Grabmähler, der merkwürdigen Inschriften, Volkssagen, und Urkunden; Bd. 6). Wien. [Reprint]
Beitraege zur Geschichte der Cictercienser-Stifte (1891) Reun in Steiermark Heiligenkreuz-Neukloster Zwettl Lilienfeld in Nieder- Wilhering und Schlierbach in Ober-Oesterreich Ossegg und Hohenfurt in Boehmen Mogila bei Krakau Szczyrzic in Galizien Stams in Tirol und der Cistercienser-Abteien Marienthal und Marienstern in der koen. Saechsischen Lausitz (= Xenia Bernardina III). Wien. (Online-Version)
Busch, Eduard (1912): Der Türkeneinfall 1683. In: Lilienfelder Heimatkunde. Geschichts-, Landschafts- und Lebensbilder aus dem oberen Traisengebiete und seiner Nachbarschaft. Lilienfeld.
Das Vaterland (28.9.1883): Literarisches, 4f.
Das Vaterland (29.10.1883): Lilienfeld (Weihe des Thurmkreuzes), 2.
Deckert, Josef (1894): Türkennoth und Judenherrschaft. Wien–Weinhaus.
Der Sendbote des heiligen Joseph (19.8./19.9.1882): Das Cistercienserkloster Lilienfeld in Niederösterreich, ein früherer Centralpunkt des St. Josephcultes.
Feigius, Johann Constantin (1694): Wunderbahrer Adlers=Schwung / Oder Fernere Geschichts=Fortsetzung ORTELII REDIVIVI ET CONTINUATI, Das ist: Eine außführliche Historische Beschreibung Deß noch anhaltenden Türcken=Kriegs / [...] Anderter Theil. Wien. (google.books)
Fritz, Sigrid (2005): Das Zisterzienserstift Lilienfeld während der zweiten Wiener Türkenbelagerung. Diplomarbeit. Wien.
Grellepois, Louis (1925): Lilienfeld. In: Heimat-Jahrbuch für 1925. Lilienfeld, 65–68.
Hammer-Purgstall, Joseph von (1835): Geschichte des Osmanischen Reiches , großentheils aus bisher unbenützten Handschriften und Archiven. Zweyte verbesserte Ausgabe. Band 3. Vom Regierungsantritte Murad des Vierten bis zum Frieden von Carlowicz. 1623–1699. Pest. (google.books)
Handschriftliche Chronik des Stiftes 1928–1954.
Heiss, Johann (2013): Die Ereignisse zum hundertjährigen Jubiläum 1783. In: Feichtinger, Johannes; Heiss, Johann (Hg.): Geschichtspolitik und „Türkenbelagerung“ (= Kritische Studien zur „Türkenbelagerung“, Bd. 1). Wien, 58–88.
Keiblinger, Ignaz Franz (1851–1869): Geschichte des Benedictiner=Stiftes Melk in Niederoesterreich, seiner Besitzungen und Umgebungen. Wien.
[Keiblinger, Ignaz Franz] (1868): Kaiser Napoleon I. Aufenthalt im Stifte Melk in den Kriegsjahren 1805 und 1809. In: Zwei Episoden aus der Geschichte der Stifte Lilienfeld und Melk. I. Die Türken vor Lilienfeld im Jahre 1683. II. Kaiser Napoleons I. Aufenthalt im Stifte Melk in den Kriegsjahren 1805 und 1809. Wien, 10–21.
Lacom, Harald (2009): Niederösterreich brennt! Tatarisch-Osmanische Kampfeinheiten 1683. Wien.
Lilienfelder Bezirksbote (17.9.1933): Thalhammer, Hans: Die Türken in Lilienfeld, 1–3.
Müller, Eugen (1996): Profeßbuch des Zisterzienserstiftes Lilienfeld (= Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige). St. Ottilien.
Mussbacher, Norbert (1963): Die Kunstdenkmäler des Bezirkes Lilienfeld. In: Heimatkunde des Bezirkes Lilienfeld. Band II. Lilienfeld, 7–64.
Mussbacher, Norbert (1975): Abt Matthäus Kolweiss von Lilienfeld (1620–1695). Rom.
Sachs, Walter (1960): Die Dichtung im oberen Traisental. Die neuere und neueste Zeit. In: Heimatkunde des Bezirkes Lilienfeld. Band I. Wien, 44–57.
Telesko, Werner (2012): „Bibliotheca Sanctorum“ – zu Programm und Ausstattung der Barockbibliothek des Zisterzienserstiftes Lilienfeld. In: Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige. Bd. 123, 265–292.
Thalhammer, Hans (1927): Lilienfeld. In: Bodo, Fritz; Löger, Ernst (Hg.): Heimatkundliche Wanderungen. Forchtenstein, Rosaliengebirge und Sauerbrunn. Wien, 11–16.
Thalhammer, Hans (1951/1952): Arno, der Wildheuersohn. Ein österreichischer Heimatroman. In: Lilienfelder Bezirkszeitung. 1.6.1951–15.8.1952. 6.
Thalhammer, Hans (1963): Heimatsagen. In: Heimatkunde des Bezirkes Lilienfeld. Band II. Lilienfeld, 155–191.
Tobner, Paul (1883): Leben und Wirken des Abtes Matthäus III. Kolweiß von Lilienfeld, beschrieben von P. Paul Tobner, Professen dieses Stiftes, aus Anlaß des zweihundertjährigen Jubiläums der im Jahre 1683 glücklich durchgeführten Vertheidigung Lilienfeld’s gegen die Türken. Brünn.
Treuenfest, [Gustav Amon] Ritter von (1866): Die Türken vor Lilienfeld. In: Der Pilger. Illustrirter Kalender für das katholische Volk. Dritter Jahrgang. Herausgegeben von Dr. Anton Kerschbaumer. Wien, 90–98.
Treuenfest, [Gustav Amon] Ritter von (1868): Die Türken vor Lilienfeld im Jahre 1683. In: Österreichische militärische Zeitschrift. 9. Jg., 3. Band, 332–338. (google.books)
Treuenfest, [Gustav Amon] Ritter von (1868): Die Türken vor Lilienfeld im Jahre 1683. In: Zwei Episoden aus der Geschichte der Stifte Lilienfeld und Melk. I. Die Türken vor Lilienfeld im Jahre 1683. II. Kaiser Napoleons I. Aufenthalt im Stifte Melk in den Kriegsjahren 1805 und 1809. Wien, 3–9.
Uhlich, Gottfried (1783): Geschichte der zweyten türkischen Belagerung Wiens, bey der hundertjährigen Gedächtnisfeyer. Wien.
Watzl, Hermann (Hg.) (1956): Flucht und Zuflucht. Das Tagebuch des Priesters Balthasar Kleinschroth aus dem Türkenjahr 1683. Graz.