Domgasse 6, Karte
Text: Johannes Feichtinger, Johann Heiss
Zu den zahlreichen Legenden, die sich um Kolschitzky ranken, zählt die, dass er als angeblich erster Kaffeehausgründer das Haus Domgasse 6 als Geschenk für seine Verdienste erhalten und in ihm sein Kaffeehaus errichtet hatte.
Türkische Trophäen
Das ehemals als kleiner Bischofshof bezeichnete Gebäude wurde von Baumeister Matthias Gerl 1761 für sich und seine Familie errichtet. Über dem Mittelfenster im ersten Stock trägt es als Hauszeichen ein ovales Muttergottesbild mit Rokokoumrahmung, das von türkischen Trophäen umgeben ist. Eben diese Trophäen dürften den Anlass gegeben haben, das Haus mit der Türkenbelagerung und schließlich mit Kolschitzky in Verbindung zu bringen. Kolschitzky war am 20. Februar 1694 verstorben, allerdings nicht im Vorgängerbau dieses Hauses, sondern im hinteren Trakt des Nebenhauses Domgasse 8 (Teply 1980: 55).
Literatur
Literatur
Böhm, Jasmine (2001): „Türken-Images“ im öffentlichen Raum. Eine ethnologische Spurensuche in Wien. Diplomarbeit der Universität Wien.
Czeike, Felix (1983): Wiener Bezirkskulturführer Innere Stadt. Wien.
Csendes, Peter (1983): Erinnerungen an Wiens Türkenjahre. Wien.
Scheidl, Franz (1908): Denkmale und Erinnerungszeichen an die Türkenzeit in Wien. Wien.