Online‐Datenbank zur Erforschung der Entwicklung von Gefäßformen und ‐maßen – ODEEG

Im Rahmen des österreichischen CVA-Projekts, in dem die antiken Gefäße nach einheitlichen Richtlinien veröffentlicht werden, genauer gesagt: griechische Gefäße aus der Zeit vom 10. bis 4. Jahrhundert v. Chr., werden diese digital erfasst und in einer Datenbank zugänglich gemacht. Ziel der CVA-Projekte ist es, antike Gefäße in genormten Publikationen vorzulegen. Voraussetzung für diese Grundlagenforschung ist die fachgerechte Präsentation der Gefäße, zu deren Voraussetzung exakte, maßgerechte Darstellung des Profils und Schnittes zählen. Im österreichischen Projekt erfolgt die grafische Darstellung – Profil und Schnitt – mit Hilfe des 3D-Scanners. Mittels 3D-Scans werden die Daten objektschonend mit Zeitersparnis und genauer gegenüber der manuellen Vermessung gewonnen. Mit Hilfe des 3D-Modells ist es auch einfach möglich, Vermessungen des Objektes (Höhe, Breite, Dicke, Volumen etc.) an jeder beliebigen Stelle durchzuführen.

Ausgangssituation

Aus bisherigen CVA-Projekten an der ÖAW stammen 3D-Daten bzw. 3D-Modelle von ca. 120 rotfigurigen Gefäßen, 120 geometrischen und schwarzfigurigen Gefäßen, 140 zyprischen Gefäßen des Kunsthistorischen Museums Wien; von dem in Vorbereitung stehenden Projekt des Universalmuseums Joanneum in Graz kommen weitere ca. 135 3D-Modelle hinzu. Es liegen auch mittels Computertomografie (CT) gewonnene Daten antiker Gefäße vor, die bei besonderen Fragestellungen zum Einsatz gekommen ist. Diese bereits vorhanden 3D- und CT-Daten sind zurzeit auf unterschiedlichen Datenträgern in unterschiedlichen Formaten gespeichert und in Ermangelung geeigneter Möglichkeiten für die Verbreitung unveröffentlicht und unzugänglich.

Projektziel

Ziel des zu Projektes sind einerseits die Langzeitarchivierung und andererseits die Verfügbarmachung der am IKAnt vorliegenden 3D-und CT- Daten für Forscher*innen des internationalen CVA-Projektes. Die CT- und 3D-Daten, die aus weiteren CVA-Publikationsprojekten zu erwarten sind, werden auf dieser dafür geschaffenen Plattform ebenfalls verfügbar gemacht. Denn erst eine breite und einheitlich aufbereitete Materialbasis mit exakt dokumentierten Gefäßdaten, die entscheidende Grundlage zu Fragen wie:

  • nach der Entwicklung der Gefäßformen, wodurch auch die Möglichkeit geboten wird, regionale Formen zu unterscheiden, im Idealfall sogar Werkstattzuweisungen vornehmen zu können.
  • für die Untersuchung spezieller Füllvolumen und in weitere Folge zur Ermittlung antiker Hohlmaße

Eine Langzeitarchivierung und eine Verfügbarmachung des Bestands mittels Online-Datenbank sind die ideale Grundlage, um mit breiter Materialbasis einen wesentlichen Erkenntnisgewinn zu wissenschaftlich innovativen Fragestellungen auf dem Gebiet von Gefäßformen und Hohlmaßen erzielen zu können. Österreich kommt methodisch in diesem Forschungsbereich eine führende Rolle zu, wie bereits das CVA Österreich Beiheft 1 zeigt.

Projektleitung

    Team

      • Stefan Spelitz
      • Vera Moitinho de Almeida

      Laufzeit

      04/2017–03/2019