Stephansplatz 1 , Karte

Text: Johanna Witzeling

Der Marienkult erfuhr in der Gegenreformation einen beachtlichen Aufschwung. Mit seiner Hilfe konnten sich katholische Kirche und Habsburger klar von den Protestanten abgrenzen. Zusätzlich boten sich ältere Darstellungen der auf der Mondsichel stehenden Madonna – wie das Gnadenbild ‚Maria in der Sonne‘ im Wiener Stephansdom – durch Umdeutung für türkenfeindliche Propagandazwecke an. In diesem Sinne wurden nach 1683 auch andere Halbmonddarstellungen neu interpretiert. Das symbolische Auf-den-Feind-Treten stellte eine besondere Herabwürdigung und Erniedrigung des Gegners dar.