Am Hof 7, Karte
Text: Silvia Dallinger, Marion Gollner
Johann Andreas von Liebenberg, der Wiener Bürgermeister zur Zeit der zweiten Türkenbelagerung, verstarb drei Tage vor der siegreichen Entsatzschlacht am 12. September 1683. An der Stelle seines ehemaligen Wohnhauses am Hof Nr. 7 in der Wiener Innenstadt wurde anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Befreiung Wiens eine Gedenktafel angebracht.
„In dankbarer Erinnerung“
„In dankbarer Erinnerung“
Die Gedenktafel wurde zum 200. Todestag Liebenbergs, dem 9. September 1883, feierlich enthüllt. Die darauf angebrachte Inschrift ehrt den Bürgermeister von 1683 als „leuchtendes Beispiel“. Der Text lautet folgendermaßen:
Hier stand das Haus des Bürgermeisters
Joh. Andreas von Liebenberg
gestorben am 9. September 1683 während der
zweiten Türkenbelagerung.
In dankbarer Erinnerung an sein leuchtendes
Beispiel errichteten diesen Stein
am 9. September 1883
Die Bürger Wiens.
Gestiftet wurde die Gedenktafel von der ‚Bürgervereinigung Liebenberg’ (siehe auch “‘Comités’ und ‘Commissionen’ 1883″), die anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten 1883 ins Leben gerufen wurde und sich auch für die Errichtung eines Liebenberg-Denkmals vor der Mölkerbastei einsetzte. Die Bürgervereinigung hatte sich folgende Vorhaben zum Ziel gesetzt: „Die Stärkung und Hebung des österreichischen Bürgersinnes, die Pflege von Erinnerungen an alle jene Momente, welche von jeher als voranleuchtende Beispiele in diesem Sinne galten, und nach Umständen Feier derselben im Vereinskreise oder in der Oeffentlichkeit.“ (Programm zur Enthüllungsfeier des Liebenberg-Denkmales 1890: 2)
Liebenbergs Sterbehaus
Liebenbergs Sterbehaus
Zur Zeit der Zweiten Belagerung Wiens 1683 befanden sich an der Stelle des heutigen Hauses am Hof Nr. 7 drei kleinere Gebäude. Während in einem das gut besuchte Gasthaus „Zur güldenen Weintraube“ untergebracht war, gehörte das schmale Bürgerhaus rechts davon dem damaligen Wiener Bürgermeister Liebenberg. Nach dessen Tod heiratete seine Tochter den Hofkriegsrat Christoph von Merklin (auch Merklein genannt), der die beiden anderen Häuser kaufte und an deren Stelle in den Jahren 1727 bis 1730 ein neues Gebäude nach den Entwürfen von Johann Lucas von Hildebrandt errichten ließ. Daher der Name „Märkleinsches Haus“ (vgl. Mazakarini 1996: 31). Heute ist in den Räumlichkeiten des hochbarocken Bürgerhauses das Wiener Feuerwehrmuseum untergebracht.
Literatur
Literatur
Mazakarini, Leopold (1996): Führungen durch Wien. Teil 3. Wien.
Programm zur Enthüllungsfeier des Liebenberg-Denkmales (12. September 1890). Wien.
Wikipedia: Am Hof, 11.03.2020.