Der Schwerpunkt verbindet Forschungsvorhaben und -projekte, die sich zum Ziel setzen, sowohl nationalstaatlichen Verengungen als auch dynastiegeschichtlichen Einseitigkeiten in der Erforschung der Habsburgermonarchie entgegenzuwirken. Das Konzept composite monarchy (J. H. Elliott) wird dabei als heuristisches Instrument genutzt, um nach Funktionsweisen dieser politischen Ordnung, nach den sozialen Beziehungen, die ihr unterlagen, sowie nach Asymmetrien im inneren Aufbau zu fragen. Damit soll zugleich an der Weiterentwicklung des Konzeptes mitgewirkt werden. Der Begriff composite monarchy stellt zugleich die Einbindung des Forschungsbereichs in die internationale Debatte über Imperien, Großreiche und zusammengesetzte politische Systeme sowie über ihre konzeptuelle Auffassung her. Die (bisher weitgehend fehlende) Einbindung des Habsburgerreiches in diese Debatte ermöglicht es, bedeutende Merkmale der Habsburgermonarchie herauszuarbeiten, ohne deren Spezifika unkritisch zu überzeichnen.