Recht, saisonale Routine und sozioökonomische Interaktion zwischen Transhumanz und Sesshaftigkeit in der Herzegowina, Dalmatien und Kreta


Das Forschungsvorhaben untersucht Hirtengemeinschaften in der Herzegowina, in Dalmatien und auf Kreta auf breiter Quellenbasis als sozioökonomische Schlüsselakteure im Spannungsfeld zwischen Transhumanz und Sesshaftigkeit im 15. und 16. Jahrhundert. Methodisch greift das Vorhaben anthropologische und (mikro-)historische Ansätze auf, um Hirten und pastorale Gemeinschaften in drei eng miteinander verwobenen Themenfeldern als Handelnde zu untersuchen, aus bestehenden national verengten Deutungsmustern zu lösen und und im südosteuropäischen Zusammenhang herauszuarbeiten. Diese sind erstens die durch Recht und Herrschaft vorgegebenen Handlungsspielräume pastoraler Gemeinschaften, zweitens ihre saisonale Routine(n) und drittens die sozioökonomische Interaktion von Hirten und ihren Gemeinschaften mit herrschaftlichen Amtsträgern, lokalen Eliten sowie der Stadt- und Landbevölkerung.

Das Vorhaben leistet zudem einen wichtigen Beitrag zu aktuellen gesellschaftlichen Debatten über soziale Mobilität, soziokulturelle Zugehörigkeit und wirtschaftliche Interaktion sowie kulturelles Erbe, materielle Kultur und die Beziehungsgeschichte zwischen Mensch, Tier und Natur bzw. Umwelt. Geplant ist, die Forschungsergebnisse u. a. in einem Sammelband und in wissenschaftlichen Zeitschriftenaufsätzen zu publizieren sowie mit der interessierten Öffentlichkeit in einen wissenschaftsbasierten Dialog über umweltgeschichtliche Fragestellungen im vormodernen Südosteuropa zu treten.

Kontakt

Dr. Fabian Kümmeler, M.A. M.P.S.


Projektdauer

1.4.2020-31.5.2023


Fördergeber

APART-Stipendium der ÖAW