Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta und Lerchenau war kaiserlicher Leibarzt, Universitätsprofessor, Historiker und Mathematiker sowie Rektor der Universität Wien. Im Jahr 1661 errichtete er eine Familienstiftung, die bis heute als „Johann Wilhelm Ritter von Mannagetta-Stiftung“ besteht. Im Zuge des Projektes, das im Juli 2019 am Institut für Neuzeit- und Zeitgeschichtsforschung gestartet ist, werden das Leben und Wirken des Stifters aufgearbeitet und in den historischen Kontext eingebettet.

Dabei wird auf den Grundlagen moderner biographischer Ansätze die untersuchte Person nicht als Individuelles, in sich geschlossenes Selbst, interpretiert, sondern mit ihrer zeitgenössischen Lebenswelt sowie sozialen, kulturellen und politischen Umwelt in Bezug gesetzt. Johann Wilhelm Mannagettas Interaktions- und Handlungsspielraum innerhalb der Universität und des Wiener Hofes sowie seine Position und Rolle in den Auseinandersetzungen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts (universitätsintern und darüber hinaus) stehen daher im Fokus des Interesses. Dadurch lassen sich sein sozialer Aufstieg und finanzieller Wohlstand, der schließlich in die Stiftung gemündet ist, nachvollziehen.

Neben den persönlichen Lebensdaten, wie Geburt, Eheschließungen und soziales Umfeld, bieten Studium und berufliche Laufbahn des umfassend gebildeten Humanisten Anknüpfungspunkte für medizinhistorische und wissenschaftshistorische Betrachtungen. Außer den Quellen im Stiftungsarchiv werden dabei auch verschiedene Urkunden und Akten aus dem Österreichischen Staatsarchiv, dem Niederösterreichischen Landesarchiv sowie dem Universitätsarchiv der Universität Wien herangezogen. Zudem verfügt die Österreichische Nationalbibliothek über Schriften aus der Feder Johann Wilhelm Mannagettas, wodurch Einblick in die vielfältige Publikationstätigkeit gewonnen werden kann.


Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Arno Strohmeyer (Projektleitung)

N.N.


Finanzierung

Stipendium der Mannagetta-Stiftung der ÖAW