Nach dem Tod von F. Brandtner wurde das Fundmaterial seiner Ausgrabungen in das Depot des Landes NÖ in Hainburg gebracht. 2006 hatte Margit Bachner († 2007) eine Inventarisierung für das Land NÖ begonnen und sich sehr mit der Rekonstruktion der Grabungen F. Brandtners auseinandergesetzt. Hauptproblem für eine Bearbeitung sind die unterschiedlichen Usancen der Arbeitskampagnen; eine endgültige Inventarisierung dieses umfangreichen Fundmaterials, das ständig internationale Anfragen hervorruft, erschien mehr als notwendig.

Durch Kontakte mit der Universität Köln (Jürgen Richter, Institut für Ur- und Frühgeschichte) konnten Studierende für eine Lehrveranstaltung gewonnen werden, im Rahmen derer die Sortierung/Inventarisierung erfolgte. Das Projekt wurde im Februar 2013 begonnen und vom Land Niederösterreich gefördert. Dabei wurden über 23.000 Inventarnummern für Einzelfunde, aber auch Sammelposten neu vergeben. Etwa ein Drittel betrifft paläontologische Fundposten. Das Silexmaterial umfasst rund 25.000 Einzelstücke. Als Besonderheiten sind neben den bekannten Stücken wie dem Lochstab oder der Knochenflöte auch eine größere Anzahl von Knochennadeln, teilweise mit erhaltenem Öhr, Knochen- und Elfenbeinspitzen sowie zahlreiche Schmuckstücke zu nennen. Zu den Schmuckstücken zählen gelochte Tierzähne und Schneckengehäuse sowie weit mehr als 200 Dentalien. Im Jahr 2016 konnte die Inventarisierung abgeschlossen werden. Ein Bericht dazu ist in der Archaeologia Austriaca 100/2016 erschienen.

Projektleitung

    Kooperationen

    • Jürgen Richter, Universität zu Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte
    • Andreas Maier, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Ur- und Frühgeschichte

    Finanzierung

    • Land Niederösterreich