Ziel dieses Projekts ist es, Geschichte und Kultur des Shahi-Königreichs (7. bis 10. Jh.) einer grundlegenden Analyse zu unterziehen. Aufgrund der umfangreichen zeitlichen und geografischen Ausdehnung, die sich von Afghanistan bis an die Grenzen des tibetischen Reiches erstreckte, spielte das Königreich eine zentrale Rolle in der Geschichte Zentral- und Südasiens.

Das Shahi-Königreich wurde von entscheidenden Transformationen geprägt – so dem Aufkommen des Islam, der Erweiterung der Hindu-Kulte in Afghanistan und Pakistan, sowie den Anfängen der buddhistisch-tantrischen Tradition. Darüber hinaus lag es am Schnittpunkt wichtiger Handelswege, die von China über Zentralasien nach Iran und Indien führten. Ebenso war es reich an mineralischen Ressourcen, die einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Erhaltung der Machtstellung des Königreichs am Hindukusch leisteten.

Neben den künstlerischen Hinterlassenschaften im Spannungsfeld zwischen Buddhismus, Hinduismus und dem aufkeimenden Islam stellen die Münzen eine der ergiebigsten Quellen für die Geschichte des Shahi-Königreichs dar. Sie sollen im Zuge dieses Projekts einer detaillierten typologischen Analyse unterzogen werden. Hinzu treten die Münzfunde, die gerade durch neue Grabungen in Afghanistan und Pakistan eine beträchtliche Erweiterung erfahren haben und neue Einblicke in Zirkulationsmuster und Handelsverbindungen erlauben. Für die Münzprägung des Shahi-Königreichs scheinen die Silberminen des Panjshir-Tals sowie die Kupfervorkommen von Mes Aynak, die noch heute zu den größten der Welt zählen, eine bedeutende Rolle gespielt zu haben. Die geplanten Metallanalysen an Münzen und Objekten sollen hier neue Erkenntnisse für Klassifizierung und Zuordnung liefern.

Projektleitung

    Team

      FINANZIERUNG

      • FWF P 31246-G25
      • ÖAW-ÖAI
      • Kunsthistorisches Museum, Münzkabinett

      KOOPERATIONEN

      • Universität Wien, Institut für Kunstgeschichte (https://shahimaterialculture.univie.ac.at/)
      • Kunsthistorisches Museum, Münzkabinett und Naturwissenschaftliches Labor
      • Centre for Interdisciplinary Research and Documentation of Inner and South Asian Cultural History at the University of Vienna (CIRDIS)