02.11.2017

Musik und Revolution

Beim heurigen Vienna Humanities Festival stellte Barbara Boisits (IKM) im Gespräch mit Erwin Barta (Wiener Konzerthaus) Revolutionsmusik aus dem Jahr 1848 vor. Ein Mitschnitt der Diskussion ist nun auf youtube verfügbar.

ANNO/Österreichische Nationalbibliothek

Keine Revolution kommt ohne Musik aus, und dennoch wird dieser Zusammenhang selten thematisiert. Dies gilt insbesondere für das „tolle Jahr“ 1848. Der Bedarf an Revolutionsmusik war groß: Jede Kompanie einer Nationalgarde oder einer Akademischen Legion wollte ihre eigenen Lieder und Märsche. Auch bekannte Lieder wie das studentische Fuchslied oder die Kaiserhymne wurden in den Dienst der Revolution gestellt. Nächtliche Katzenmusik war in ihrer lärmenden, anarchischen Misstönigkeit eine Form von revolutionärem Protest gegen die Obrigkeit und soziale Missstände.

Barbara Boisits, stellvertretende Direktorin des Instituts für kunst- und musikhistorische Forschungen (IKM) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und Vizerektorin an der Kunstuniversität Graz, erkundet das revolutionäre Repertoire mit Schwerpunkt Wien. 2013 erschien der von ihr herausgegebene Band Musik und Revolution. Die Produktion von Identität und Raum durch Musik in Zentraleuropa 1848/49, der die revolutionäre Musikproduktion in Wien und an anderen Orten der Habsburgermonarchie untersucht. Das im Rahmen des Vienna Humanities Festival mit Erwin Barta (Wiener Konzerthaus) geführte Gespräch ist nun online nachzuhören.

Vienna Humanities Festival 2017