Dieser Cluster vereint die digitale Aufbereitung von Handschriften aus Mittelalter und Renaissance ebenso wie Werkverzeichnisse einzelner Komponisten (Mahler, Fehring) und unterstützt durch Satellitenprojekte drei von vier Langzeitprojekten (Schubert, Brahms, Oesterreichisches Musiklexikon online).

  • Mittelalterliche Musikhandschriften: Fortführung der Entwicklung und Anwendung KI-gestützter Methoden zur automatisierten Text-, Musiknotations- und Layouterkennung mittels Transkribus; Fortführung der Erschließung der mittelalterlichen Musikhandschriften aus den Klöstern Kremsmünster, St. Florian und Vorau.
  • Choralhandschriften der Zentralbibliothek der Wiener Franziskanerprovinz in Graz: Im Zentrum steht die digitale Erfassung der Chorbücher des Grazer Franziskanerklosters, das auch Kooperationspartner ist. Die Publikation der Daten basiert auf Arbeiten des DHRI-Teams Text Technology & Publishing; ihre Archivierung und Dissemination erfolgt über ARCHE.
  • Bußpsalmencodex – vom Medienverbund zur Datenplattform: Digitale Edition der Declarationes des Humanisten Samuel Quicchelberg und Erschließung der Bildprogramme Hans Mielichs u. a. durch digitale Bildannotation.
  • Bilder zur Musikgeschichte Österreichs: Konsolidierung und Erweiterung der Forschungsdatensammlung (speziell Bildcorpora aus dem Spätmittelalter sowie dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert). Das Projekt kommt einerseits der Bildredaktion des Musiklexikons oeml online zugute, verspricht andererseits Impulse zu den Institutsschwerpunkten „Kulturelles Erbe Österreich – Forschung und Erhalt“ sowie „Kulturelle Rekombinationen in Literatur, Musik und Sprache in der Habsburgermonarchie um 1900“.
  • Schubert digital: Erschlossen werden in dieser Forschungsplattform zu sämtlichen Autographen Franz Schuberts sowohl die überlieferten Notate als auch die physische Beschaffenheit der Manuskripte selbst. Durch Fusion mit dem bisherigen Repositorium Schubert online sollen zudem Digitalisate der Manuskripte zur Verfügung gestellt werden. Die Eingabe erfolgt nach MEI-Richtlinien, sukzessive werden Quellen nach Werkgruppen erfasst.
  • Digitalisierung, Erkennung und automatische Clusterbildung von Wasserzeichen in den Musikmanuskripten von Franz Schubert: Mittels Thermographie, Machine Learning und Signalverarbeitung werden digitalisierte Wasserzeichen für Datenbanken und Manuskriptbeschreibungen erstellt und neue Methoden der digitalen Erfassung, Identifizierung und Kategorisierung der Wasserzeichen erforscht. Bis Ende 2024 sollen sämtliche Schubert-Manuskripte aus den Musiksammlungen der Wienbibliothek und der Österreichischen Nationalbibliothek gescannt und die Daten nach MEI-Richtlinien strukturiert werden.
  • Die Schubert-Sammlung Anton Diabellis und ihre Diffusion – ein Beitrag zur Provenienzforschung: Das Projekt widmet sich dem Verbleib von Schubert-Autographen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und fokussiert dabei auf die Sammlung des Musikverlegers August Cranz, der über Umwege das umfangreiche Notenarchiv des Wiener Schubert-Verlegers Anton Diabelli erwarb.
  • Die Wiener Brahms-Rezeption, 1862–1902: Die bisher gesammelten Daten werden auf der Webseite Brahms-online mittels einer Open-Access-Datenbank der Öffentlichkeit präsentiert. Der Schwerpunkt liegt nun auf der inhaltlichen Auswertung dieser Daten. Bis 2026 soll das Projekt abgeschlossen werden.
  • Gustav Mahler – Werkverzeichnis: Während die Dateneingabe primär von der Internationalen Gustav Mahler-Gesellschaft (IGMG) und der Universität Innsbruck geleistet wird, ist die Abteilung Musikwissenschaft für Modellierung und Codierung der Daten nach MEI-Standard zuständig; mit MerMEId stellt die Abteilung DHRI die entsprechende technische Infrastruktur bereit. Ab 2024 steht neben der Fortführung der bisherigen Aufgaben die Webapplikation für die Forschungsplattform Mahler-online im Zentrum, worin neben dem Werkverzeichnis auch die digitalisierten Quellen der IGMG Eingang finden werden.
  • Die Filmmusik von Johannes Fehring: Die weniger bekannte Filmmusik des Komponisten ist besonders vor dem Hintergrund des kommerziellen Kinos der österreichischen Wirtschaftswunderjahre so interessant, da sich trotz gewinnorientiertem Genrekino auch avantgardistische Entwürfe aufzeigen lassen. Als Teilprojekt wird zunächst ein kommentiertes Werkverzeichnis erarbeitet.
  • Datenerhebung zu einer Geschichte des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien
  • Daten zur Erforschung der Musik in Österreich: Das Satellitenprojekt des oeml stellt Daten der Grundlagenforschung zur weiteren Auswertung zur Verfügung. An zwei Teildatenbanken soll hier weitergearbeitet werden: einerseits an den „Studierenden der Musikwissenschaft an der Universität Wien“, andererseits an den „Dissertant:innen von Guido Adler“.
  • Klingende Forschung – Konzertdokumentationen: Wie in der Vergangenheit sollen auch in Zukunft ausgewählte Konzerte in dieser CD-Reihe „dokumentiert und mit einem wissenschaftlich fundierten Booklet versehen werden.