Studien zur Musikgeschichte Österreichs und Zentraleuropas (MÖZ)

Das Projekt untersucht vielfältige Formen musikalischer Repräsentation und die mit ihnen verbundenen Diskurse und Konstruktionen (unter anderem von Identität und Gedächtnis) in ihrem historischen, sozialen und topographischen Kontext. Im Fokus stehen dabei Musik und Musikleben Österreichs, wobei Letzteres in seinen jeweiligen historischen Grenzen verstanden wird. Dabei ist (der Kampf um) das musikkulturelle Erbe stets auch vor dem Hintergrund der spezifischen Verfasstheit der multiethnischen und multikonfessionellen Habsburgermonarchie zu begreifen. Nationale Vereinnahmungen (Hymnen, Volkslieder) erscheinen hier neben transnationalen musikalischen Gedächtnisorten (Symphonik Mahlers, Operette). Nach dem Zerfall der Monarchie mit Ende des Ersten Weltkrieges steht das Musikleben in Österreich im Spannungsfeld zwischen nationaler Selbstbestimmung auf Grundlage der reichen musikalischen Tradition und gemäßigten, zum Teil auch radikaleren Erneuerungsbemühungen. Die musikalischen Entwicklungen in den Nachbarländern bilden dabei einen wichtigen Vergleichspunkt.

Einzeluntersuchungen sind teils aus der Arbeit am Oesterreichischen Musiklexikon hervorgegangen, teils bearbeiten sie Themen jenseits der (bzw. in Ergänzung zu) in den mittlerweile abgeschlossenen Forschungsprojekten Musik – Identität – Raum sowie Musik in habsburgischer Repräsentation fokussierten Fragestellungen. Veranstaltungen finden regelmäßig in Kooperation mit Partnerinstitutionen statt, darunter The Culture of Tito’s Yugoslavia (2013) und Luka Sorkočević – ein komponierender Diplomat aus Dubrovnik im josephinischen Wien (2014).

Publikationen und Vorträge zum Projekt