Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts steht die Prachthandschrift Mus.Hs. 2129 der Österreichischen Nationalbibliothek. Als einziges Werk überliefert sie die Hochzeitsmotette Gratia sola Dei – komponiert von Orlando di Lasso für die Hochzeit Wilhelms V. mit Herzogin Renata von Lothringen (1568). Die spektakuläre, selbst in der bisherigen Lasso-Spezialforschung kaum berücksichtigte Quelle mit ihrem ambitionierten, auf fürstliche Repräsentation setzenden Bildprogramm wurde 2016 im Rahmen der Veranstaltungs- und zugleich Veröffentlichungsreihe troja – Kolloquium und Jahrbuch für Renaissancemusik (mit finanzieller Unterstützung der Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung) in multidisziplinärer Perspektive untersucht. Ein besonderes Augenmerk lag hierbei auf dem von den berühmten Mielich-Kodizes zwar inspirierten, aber doch eigenständigen Medienverbund und der Rezeption zeitgenössischer Druckgraphik durch den Schreiber und Zeichner Richard von Genua in Hinblick auf die überwiegend alttestamentarischen Bildzyklen.

Der Konferenzbericht hierzu ist mittlerweile unter dem Titel Autopsie eines Gesamtkunstwerks als Open Access-Publikation erschienen (mit Katalog sämtlicher Bildthemen und Inschriften). Er bildet den Ausgangspunkt für weiterführende Forschungen zu den im 16. Jahrhundert für den Münchner Herzogshof der Wittelsbacher angefertigten Chorbüchern, die heute zu den kostbarsten Beständen der der Bayerischen Staatsbibliothek München zählen.

Publikationen und Vorträge zum Projekt

 

 

Finanzierung


Laufzeit

2013–2021


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