Daten zu einer Geschichte des Wiener Instituts für Musikwissenschaft

Das Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien, gegründet 1898, ist nicht nur eines der ältesten musikwissenschaftlichen Institute weltweit, sondern auch eines der renommiertesten. Umso verwunderlicher ist, dass es bislang zwar zahlreiche Detailforschungen, aber keine umfassende Geschichte dieser Institution gibt.

Sowohl durch seine historische Bedeutung als Sitz des ‚Adler-Lehrstuhls‘ als auch durch die international nur von wenigen Instituten gelebte Vereinigung sämtlicher Teilbereiche des Faches (historische, vergleichende und systematische Musikwissenschaft) nimmt dieses Institut eine Sonderposition ein. Doch nicht so sehr die Institution selbst soll im Mittelpunkt des Projekts stehen, als vielmehr die Personen, die sie geprägt haben. Während bei ähnlichen Unterfangen bislang der Fokus vorwiegend auf die Ordinariate gelegt wurde, sollen hier auch und vor allem jene ‚unsichtbaren‘ Figuren in den Vordergrund gestellt werden, die das eigentliche, alltägliche Geschehen ausgemacht haben – angefangen von Dozent*innen, a.o. Professor*innen, Assistent*innen, Lehrbeauftragten und Verwaltungs- und Bibliothekspersonal bis hin zu Studienrichtungsvertreter*innen.

Der Untersuchungszeitraum reicht von der Gründung 1898 (einschließlich Vorläufer seit der Einrichtung eines Lehrstuhls für den berühmten Musikkritiker Eduard Hanslick) bis zur letzten großen Universitätsreform 2002. Letzteres bietet sich aufgrund des Inkrafttretens des UOG 02 und damit eines erheblich geänderten Studien- und Lehrbetriebs als natürliche Zäsur an.

Projektziel ist die Materialsammlung und digitale Aufbereitung von Daten zu Persönlichkeiten, Lehrangebot/Lehrveranstaltungen, Statistiken zu Studierenden und Absolvent*innen, Qualifikationsarbeiten (nach Methode, Teildisziplin, Genderverteilung) und Institutsräumen. Auch sollen audio-visuelle Materialien aus Nachlässen von Lehrbeauftragten (Schenk, Wessely, Graf, Pass, Zagiba) digitalisiert werden. Somit können wesentliche Basismaterialien für eine geplante Geschichte des Instituts für Musikwissenschaft der Universität Wien erhoben und in passender Form mittels Listen, Statistiken und Graphiken aufbereitet werden – quasi als ‚Steinbruch‘ für weitere Arbeiten zur Fachgeschichte an der Universität Wien.