OpenAtlas ist eine Datenbankanwendung, die es ermöglicht, komplexe historische, archäologische und raumbezogene Daten zu verwalten. Die Open-Source-Software ist auf GitHub vefügbar und basiert auf Technologien wie Apache, PostgreSQL, PostGIS, Python 3, Flask und Leaflet.

OpenAtlas bietet folgende vielfältige Möglichkeiten:

  • Verfolgen von Beziehungen zwischen Akteuren, Ereignissen, Quellen, Orten etc.
  • Aufzeichnen von Geodaten wie Informationen zu Orten, an denen historische Ereignisse stattgefunden haben
  • Bearbeiten von schriftlichen Quellen und Darstellen von Verknüfungen zwischen den darin genannten Entitäten
  • Erstellen eigener Kategorien und benutzerdefiniertes Einrichten der Datenklassifikation

Das Datenmodell basiert auf den classes und entities der CIDOC CRM-Ontologie, einem international anerkannten Datenmodellierungsstandard für historische Daten und Informationen aus dem Bereich des kulturellen Erbes.

 

Die Entwicklung der App wurde und wird von mehreren Projekten, Instituten und Abteilungen sowie durch Fördergelder finanziert. Beteiligt sind seitens der ÖAW die Projekte Mapping Medieval Conflicts (MEDCON) und Digitising Patterns of Power (DPP) des Instituts für Mittelalterforschung (IMAFO) und seitens der Universität Wien das Projekt Grenze Kontaktzone Niemandsland, sowie der Österreichische Wissenschaftsfonds (FWF).

Seit 2017 ist auch das ACDH-CH (ehemals ACDH) aktiv an der Umsetzung und Weiterentwicklung der App beteiligt und fungiert als Kooperationspartner für OpenAtlas basierte Projekte:

 

FemCareVienna
2023 - 2026, PI: Michaela Binder

Das Ziel von FemCareVienna (FWF Einzelprojekt P 36459-G) ist die Beleuchtung der Geschichte medizinischer Versorgung von Frauen mittels einer interdisziplinären Studie der historischen und bioarchäologischen Aufzeichnungen das Krankenhaus St. Elisabeth betreffend. Zentral für das Projekt sind die Lebensgeschichten von 390 Patientinnen, deren menschliche Skelettreste im Zuge einer Ausgrabung am Friedhof des Spitals gefunden wurden.

 

bITEM
2023 - 2025, PI: Viola Winkler, Roland Filzwieser

Das Ziel des Projekts Beyond the Item - Biographies and Itineraries of Cultural Heritage Objects in Museums and beyond ist, bekannte museale Objekte in einer state-of-the-art Webapplikation online frei zugänglich zu machen. Die Objekte und ihre Biographien werden lebhaft beschrieben und zusammen mit Bildern und Texten, 3D-Modellen als digitale Zwillinge, Timelines sowie Karten verfügbar gemacht.

 

Approaching Byzantium
2021 - 2024, PI: Nicholas Melvani

Das Projekt Approaching Byzantium in Ottoman Istanbul: the Reception of the Byzantine Heritage of Constantinople by Scholars from the Holy Roman Empire in the 16th century analysiert den Einfluss von Besuchen der Stadt Konstantinopel auf die Rezeption von Byzanz durch Humanisten des Heiligen Romischen Reiches im 16. Jahrhundert, als die frühere byzantinische Hauptstadt Sitz des Osmanischen Reiches war.

 

INDIGO
2021 - 2023, PI: Geert Verhoeven, Norbert Pfeifer

Das Projekt INventory and DIsseminate Graffiti along the dOnaukanal baut eine Basis, auf der 7km an Graffiti entlang Wiens Donaukanal systematisch dokumentiert, beobachtet, verbreitet und analysiert werden können.

 

MAMENS
2020 - 2025, PI: Zachary Chitwood

Das Projekt Mount Athos in Medieval Eastern Mediterranean Society: Contextualizing the History of a Monastic Republic (ca. 850-1550) wird die erste umfassende Untersuchung der Klostergemeinschaften des Mount Athos als unabhängige Akteure in der mittelalterlichen Östlichen Mittelmeergesellschaft darstellen.

 

THANADOS
2019 - 2022, PI: Stefan Eichert, Nina Brundke

Das Projekt THANADOS ("The Anthropological and Archaeological Database of Sepultures") hat zum Ziel, ein Archiv für frühmittelalterliche österreichische Grabfunde zu schaffen. Es vereint die drei Disziplinen Archäologie, Anthropologie und digitale Geisteswissenschaften.

 

SHAHI
2018 - 2022, PI: Deborah Klimburg-Salter; Nationaler Forschungspartner: Michael Alram

Das Projekt Cultural Formation and Transformation: Shahi Art and Architecture from Afghanistan to the West Tibetan Frontier at the Dawn of the Islamic Era (FWF, P-31246) befasst sich zum ersten Mal mit den Shahi-Königreichen (ca. 7.-10. Jhdt.), welche in der Geschichte von Zentral-, Mittel und Südasien eine tragende Rolle spielen. Die laufenden Untersuchungen an Primärquellen – Artefakte, Münzen, Inschriften, archäologisches Material – lassen vermuten, dass die Hindu-Buddhistische Kultur das Ende des ersten Jahrtausend hindurch überlebt und sich dann zu Beginn des zweiten Jahrtausends graduell in eine Islamische Kultur entwickelt hat.

 

CONNEC
2018 - 2022, PI: David Natal

Das Projekt CONNEC analysiert, wie eine "universelle" spätantike Kirche gebaut wurde, trotz des Kontextes der politischen Fragmentierung, die das Ende des Weströmischen Reiches und seine Aufteilung in kleinere Einheiten auslöste.

 

MOVING BYZANTIUM

2015 - 2020, PI: Claudia Rapp

Das Projekt "Moving Byzantium" beleuchtet die Rolle von Byzanz als globale Kultur und analysiert die innere Flexibilität der byzantinischen Gesellschaft. Es will zu einer Neubewertung einer Gesellschaft und Kultur beitragen, die traditionell als starr und durch die eigene Tradition belastet dargestellt wurde.