Das seit 1906 an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Unternehmen Regesta Imperii Wien (RI Wien) wurde aufgrund erfolgreicher internationaler Evaluierung mit 1. 1. 2016 in das Programm der Langzeitvorhaben der ÖAW aufgenommen (Leitung: PD Dr. Andreas Zajic).

Die Regesta Imperii Wien bilden gemeinsam mit der Deutschen Kommission für die Bearbeitung der Regesta Imperii an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz und den Arbeitsstellen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie sowie der Masaryk-Universität Brünn das interakademischeGroßunternehmen Regesta Imperii (RI).
 

Quellenwerk der europäischen Geschichte

Die Regesta Imperii (RI), begründet von Johann Friedrich Böhmer (1795–1863) (siehe Geschichte der RI), gehören zu den großen Quellenwerken der europäischen Geschichte. Ziel ist die Erschließung der urkundlichen und historiographischen Quellen zu den römisch-deutschen Königen von den Karolingern bis Maximilian I. sowie zu den Päpsten des frühen und hohen Mittelalters. Gemeinsam mit den Monumenta Germaniae Historica (MGH) bilden die Regesta Imperii ein unentbehrliches Grundgerüst für die Erforschung des mittelalterlichen römisch-deutschen Reichs.

Arbeitsvorhaben
Die Wiener Arbeitsstelle vereinigt – nach dem erst kürzlich erfolgten Abschluss der Regesten Kaiser Friedrichs I. – aktuell sechs Arbeitsvorhaben: Albrecht I., Wenzel, Sigismund, Albrecht II., Friedrich III. und Maximilian I. Aufgrund der Materialfülle werden die Urkunden Sigismunds und Friedrichs III. nach dem Provenienzprinzip - geordnet nach Archiven und Bibliotheken und nicht chronologisch nach Herrscherjahren - sowie unter Verzicht auf chronikalische Quellen publiziert. Bei Maximilian I. zwingt die umfangreiche Überlieferung zu einer Auswahl von etwa einem Fünftel aus dem Gesamtbestand an Urkunden, Akten und Briefen.

Regesten

Ziel der Bearbeitung ist das Erstellen von Regesten der Urkunden bzw. historiographischen Quellen. Moderne Vollregesten erfassen – im Gegensatz zu sogenannten Kurz- oder Kopfregesten – sämtliche Inhalte und äußere Merkmale der Quelle, sodass die weitere Forschung nicht mehr auf das Original zurückgreifen muss. Seit 2004 stehen die Regestenbände auch online zur Verfügung: RI-Online.

Der Reichsapfel, Teil der Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches (HRE). Standort: Weltliche Schatzkammer, Wien