Reviving the Ascetic Ideal in the Eastern Mediterreanean

Das ERC Starting Grant Projekt “Reviving the Ascetic Ideal in the Eastern Mediterreanean. Entangled Memories of Early Egyptian Monasticism in Medieval Syriac, Arabic, and Armenian Christianity (969-1375 CE)“ ( RevIdEM, PI Adrian Pirtea)kombiniert neue Erkenntnisse aus der Untersuchung des kulturellen Gedächtnisses, der Geistesgeschichte des Mittelmeerraums und Manuskriptstudien, um eine erste umfassende Analyse der klösterlichen Renaissance im östlichen Mittelmeerraum zwischen 969 und 1375 n. Chr. zu erarbeiten. RevIdEM stellt traditionelle Forschungsansätze in Frage und konzentriert sich auf die Metaerzählungen („Mythen“) über die Ursprünge des christlichen Mönchtums in Ägypten (4. Jahrhundert n. Chr.) und ihre spätere Rezeption im kulturell komplexen Umfeld des mittelalterlichen Mittelmeerraums. Das Projekt wertet diese umfangreiche mittelalterliche Auseinandersetzung mit der spätantiken Askese als originelles intellektuelles Unterfangen über sprachliche und politische Grenzen hinweg neu aus. Zu diesem Zweck wird RevIdEM das enorme Potenzial der großen Zahl syrischer, arabischer und armenischer asketischer Manuskripte nutzen, die in diesem Zeitraum als neue Quellen für die religiöse, kulturelle und soziale Geschichte der Region entstanden sind. Wesentliche Informationen zu den Schreibern, Lesern, Benutzern und der Verbreitung dieser Dokumente werden in einer Online-Datenbank gesammelt. Durch die Interpretation dieses bisher vernachlässigten Quellenkorpus als Brennpunkte der „kulturellen Erinnerungsbildung“ wird RevIdEM den dauerhaften Erfolg und die weitreichende Wirkung des ägyptischen Askese-Ideals im mittelalterlichen Mittelmeerraum aufklären. Das Projekt wird somit die Rolle des kulturellen Gedächtnisses als Hauptkatalysator der klösterlichen Wiederbelebung aufzeigen. Um diese Ziele zu erreichen, wird sich das Team auf sorgfältig ausgewählte Fallstudien aus Nordsyrien, Ägypten und dem armenischen Kilikien konzentrieren und die Art und Weise untersuchen, wie die klösterlichen Autoren, Schreiber und Verfasser dieser Regionen ihre Erzählungen über die frühe Wüstenasketik konstruierten und verbreiteten. Durch die Neubewertung der kulturellen, sozialen und politischen Bedeutung des Klosterlebens in der mittelalterlichen Levante und die Hervorhebung der Rolle von Metanarrativen und kulturellem Gedächtnis als Motoren des historischen Wandels werden die Ergebnisse von RevIdEM einen Paradigmenwechsel in der Erforschung der Geschichte des Mittelmeerraums darstellen.

Kontakt


Adrian Pirtea (Projektleiter)

Benedetta Contin (Projektmitarbeiterin)

Alice Croq (Projektmitarbeiterin)