Die Neubearbeitung der Regesten Kaiser Sigismunds (*1368, † 1437; König von Ungarn 1387, römischer König 1410/1411, König von Böhmen 1420 und Kaiser 1433) begann 2004 mit dem von Dr. Karel Hruza geleiteten FWF-Projekt „Sigismund († 1437), Kaiser im Reich, in Ungarn und in Böhmen“ und wurde in den FWF-Projekten „Der ferne Kaiser: Herrschaftspraxis, Netzwerke und Kommunikation Sigismunds von Luxemburg (1368–1437) als Kaiser und König der drei Reiche Deutschland, Ungarn und Böhmen“ und „Suche nach Machtausgleich: Sigismunds Politik 1414–1418“ bis 2017 fortgesetzt.

Einen Erfolg der Wiener Neubearbeitung der Urkunden Sigismunds stellte 2011 die Einrichtung einer eigenen Arbeitsstelle an der Masaryk-Universität in Brünn dar. Deren Leitung übernahm Dr. Petr Elbel, der zuvor in den Wiener Projekten tätig gewesen war und dort einen ersten Band mit Regesten aus Archiven und Bibliotheken Mährens und Tschechisch-Schlesiens erarbeitet hatte. Die Regestenarbeit wurde in Brünn mit finanziellen Mitteln der tschechischen GAČR fortgesetzt. Zwischen 2011 und 2014 lief das GAČR-Projekt „Emperor Sigismund's Charters for Czech Recipients: Tradition and Innovation in Late Medieval Diplomatics“, in dessen Rahmen ein Regestenband mit Urkunden aus West-, Nord- und Ostböhmens sowie ein Band mit Urkunden aus Südböhmen fertiggestellt wurden. Daneben wurden Forschungen zu ausgewählten Urkundenarten Sigismunds für böhmische Empfänger und zu den Fälschungen Kaspar Schlicks und Ulrichs von Rosenberg publiziert. Daran schloss sich das GAČR-Projekt „Emperor Sigismund’s Party in Hussite Bohemia“ an (2015–2017), in dem drei Bände mit Regesten aus den Archiven und Bibliotheken Prags und Mittelböhmens erarbeitet und prosopographische Forschungen zu Sigismunds Partei in Böhmen und zu den böhmischen Höflingen Sigismunds durchgeführt wurden.

Aus den genannten Projekten gingen bisher drei Regestenbände, zwei Tagungsbände, zwei Monographien, eine universitäre Abschlussarbeit und zahlreiche Aufsätze hervor; drei weitere Regestenbände sind in Vorbereitung (Herausgeber: Dr. Petr Elbel,Dr. Karel Hruza, PD Dr. Andreas Zajic).

2019–2022 wurde im Rahmen des vom FWF und der DFG geförderten und an der ÖAW und der Ludwig-Maximilians-Universität München angesiedelten Projekts „Sigismund und Bayern“ die Erforschung der Beziehungen Sigismunds zu Bayern in den Blick genommen. Seit April 2024 läuft dessen Nachfolgeprojekt "Kaiser Sigismunds Regierung in neuer Sicht", das die Beziehungen des Herrschers zu Bayern und weiteren Regionen des Heiligen Römischen Reiches in systematisch vergleichender Perspektive untersuchen soll. Ziel der beiden Projekte ist dabei auch die Bearbeitung der Urkunden Sigismunds aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv.


Abgeschlossene Projekte (ÖAW Wien)


  • FWF-Projekt P21198-G18 (2008–2012):
    Der ferne Kaiser: Herrschaftspraxis, Netzwerke und Kommunikation Sigismunds  von Luxemburg (1368–1437) als Kaiser und König der drei Reiche Deutschland, Ungarn und Böhmen
  • FWF-Projekt P17519-G08 (2004–2008):
    Sigismund († 1437), Kaiser im Reich, in Ungarn und in Böhmen

Abgeschlossene Projekte (Masaryk-Universität, Brünn)


  • GAČR-Projekt P405/11/0639 (2011–2014):
    Emperor Sigismund's Charters for Czech Recipients: Tradition and Innovation in Late Medieval Diplomatics
     
  • GAČR-Projekt GA15-14758S (2015–2017):
    Emperor Sigismund’s Party in Hussite Bohemia

Herausgeber der
Regesta Imperii XI:
Dr. Petr Elbel

Dr. Karel Hruza MAS

PD Dr. Andreas Zajic