Die Regesten Maximilians I. (1486/1493–1519) am Übergang zwischen Mittelalter und Neuzeit bilden als 14. Abteilung des Gesamtunternehmens den zeitlichen Abschluss der Regesta Imperii. Entsprechend deren Grundausrichtung werden zwar alle schriftlichen Quellengattungen – Urkunden, Briefe, Akten, Kanzlei- und Kammerbücher, diplomatische Korrespondenzen, zeitgenössische und zeitnahe historiographische Quellen etc. – berücksichtigt, aber aus der großen Masse (schätzungsweise 500.000 einschlägige Dokumente) kann sinnvollerweise nur eine Auswahl des Wichtigsten publiziert werden.

Um dennoch eine verlässliche Grundlage zu einer ganzheitlichen Sicht zu bieten, umfasst die Auswahl ein breites Themenspektrum: Nicht nur Maximilians innenpolitisches Handeln in Bezug auf die Reichsreform, die österreichischen Verwaltungsreformen und die Entwicklung des frühmodernen Staates werden in den Blick genommen, sondern es wird auch - angesichts der sich ankündigenden großen sozialen und religiösen Umbrüche - den Quellen zur Rechts-, Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte sowie zur Personen- und Kulturgeschichte größte Aufmerksamkeit geschenkt. Im Fokus des außenpolitischen Handelns Maximilians stehen die Beziehungen zum Papsttum, zu Frankreich, Spanien, England, Ungarn, Polen und Russland, zum Osmanischen Reich sowie zu Venedig und den weiteren italienischen Staaten. Die Verflechtungen und Konflikte der verschiedenen europäischen Mächte begleiten den Aufstieg des Hauses Österreich zur europäischen Großmacht.

Das Quellenmaterial für die Regesten Maximilians I. wurde unter der Leitung von Hermann Wiesflecker († 2009) in allen größeren österreichischen, deutschen und europäischen Archiven gesammelt und daraus eine Auswahl von rund 40.000 Regesten für die gesamte Regierungszeit erarbeitet. Auf diese Sammlung stützt sich nicht nur Hermann Wiesfleckers begleitende fünfbändige Darstellung Maximilians I. und seiner Zeit (Schriftenverzeichnis von Hermann Wiesflecker), sondern sie bildet neben einer umfangreichen Dokumentation in Form von Fotos, Xeroxkopien, Mikroverfilmungen und Digitalisaten auch den Grundstock für die fortlaufende Bearbeitung.

Bisher (Stand: März 2022) sind für die Jahre 1493-1504 rund 22.000 Regesten in vier Bänden erschienen, die alle auch bei den RI Online verfügbar sind. Die Anordnung der Regesten erfolgt dabei chronologisch, jedoch werden zur besseren Übersicht die auf die Person und den Hof Maximilians im engeren Sinn bezogenen Regesten von fremden Provenienzen, d.h. von Dokumenten, die außerhalb des Hofes entstanden, getrennt und pro Band in zwei Teilen („Maximilian I.“ bzw. „Österreich, Reich und Europa“) publiziert. Der fünfte Band, der die Regierungsjahre 1505 bis 1507 umfasst, befindet sich derzeit in Endredaktion. In Arbeit ist ferner der dem Jahr 1508 gewidmete sechste Band der Reihe. Bereits erschienen sind die Register der Personen- und Ortsnamen zu den ersten beiden Regestenbänden (Digitalisate der Registerbände auf RI Online).

Projektleitung: PD Dr. Andreas Zajic, Ass. Prof. i.R. Dr. Inge Wiesflecker-Friedhuber, Dr. Manfred Hollegger (stv. Leitung)
Mitarbeiter:innen: Dr. Markus Gneiß, BA MA, Dr. Christa Beer (freie Mitarbeiterin), Dr. Angelika Schuh (freie Mitarbeiterin)

 

Seit dem 1. März 2023 besteht zusätzlich der interdisziplinäre SFB "Managing Maximilian" , der besonders mit dem am IMAFO angesiedelten Teilprojekt "Writing Maximilian eine wertvolle Ergänzung bilden wird.