Entwicklungsstand, Trends und zentrale Herausforderungen

Die digitale Transformation umfasst immer mehr Lebensbereiche und die Funktionsfähigkeit der Gesellschaft hängt immer stärker vom Zusammenspiel digital vernetzter Technologien ab. Eine neue ITA-Studie bereitet den aktuellen Wissensstand zu Digitalisierung und Vulnerabilität gesellschaftlicher Infrastrukturen in ausgewählten Bereichen auf und untersucht, wie sich technologische Abhängigkeiten auf die Vulnerabilität der Gesellschaft auswirken.

Von der Energieversorgung über moderne Haushaltsgeräte, Verkehr und Mobilität bis zur Gesundheitsversorgung – kaum mehr ein Bereich, der nicht auf digitale Technologien angewiesen ist. Das hat Langzeitfolgen für die Vulnerabilität und Resilienz der Gesellschaft. Die weiter fortschreitende Digitalisierung bringt hier enorme strukturelle Veränderungen und neue Herausforderungen mit sich.

Neben erhofften Vorteilen wie Automatisierung und Optimierung von Prozessen führt diese Entwicklung auch zu mehr Komplexität und neuen technologischen Abhängigkeiten. Digitale Vernetzung kann daher auch die Anfälligkeit für Fehler und Ausfälle unterschiedlicher Art drastisch erhöhen, wie u.a. die steigende Anzahl an Störungen und Angriffen auf digital vernetzte Infrastrukturen zeigt. Damit steigt auch der Schutzbedarf und der zu betreibende Aufwand, um Sicherheit und Funktionsfähigkeit gesellschaftlicher Infrastrukturen zu gewährleisten.

Das hat sowohl institutionelle als auch soziale Auswirkungen auf individueller Ebene wie zum Beispiel Eingriffe in die Privatsphäre, Überforderung und Kontrollverlust. Digitalisierung spielt etwa in der Stromversorgung eine große Rolle. Vorteilen wie bedarfsgerechter Lastverteilung im Smart Grid stehen Nachteile wie erhöhte Sicherheitsrisiken und IT-bedingte Ausfälle gegenüber. Auf individueller Ebene können digitalisierte Infrastrukturen (zB. Smart Meter, vernetzte Haushaltsgeräte, vernetzte Fahrzeuge) zudem Datenschutz- und Sicherheitsprobleme weiter verschärfen. Im Zusammenhang mit gesellschaftlichen Infrastrukturen spielt diese Ambivalenz der Digitalisierung im öffentlichen Diskurs bislang eine eher untergeordnete Rolle und bedarf näherer Betrachtung.

Laufzeit

05/2022 - 11/2022

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