Roboter sind in Bereichen aktiv, die früher dem Menschen vorbehalten waren. In der Industrie oder in der Logistik verrichten sie bereits viele Routinetätigkeiten, bald sollen sie auch komplexere Aufgaben übernehmen können. Welche Konsequenzen hat diese Entwicklung für den Arbeitsmarkt, unser tägliches Leben und für die Rolle des Menschen in unserer Welt?

Robotik befasst sich mit der Entwicklung und Steuerung von Robotern, also Maschinen, die den Menschen bei der Erfüllung unterschiedlicher Aufgaben unterstützen sollen. Fortschritte bei der Digitalisierung und der „Künstlichen Intelligenz“ sind wesentliche Elemente dieser rasanten Entwicklung. Die Robotik umfasst vieles: vom industriellen Fertigungsroboter bis hin zum selbstfahrenden Auto, das nebenbei Daten über unser Mobilitätsverhalten sammelt und weiterleitet. Dazu gehört auch der „soziale“ Roboter, der uns im Haushalt helfen soll und mit dem wir als Bonus einfache Unterhaltungen führen können.

Selbst ist der Roboter

Ein zentraler Begriff dieser Entwicklung ist die Autonomie: Von autonomen Autos zu autonomen Drohnen und Pflegerobotern – Roboter können heute durch vielfältige Sensoren und auf maschinellem Lernen basierender Steuerungstechnik auf Situationen reagieren und entsprechend handeln. Was passiert aber dann mit der menschlichen Autonomie?

Wird es eine Zukunft geben, in der wir unser Frühstück vom Haushaltsroboter serviert bekommen, über Sprachsteuerung unser Auto rufen und uns in die Arbeit führen lassen, um dort weitere Roboter zu überwachen? Im Krankenhaus und im Pflegeheim bereiten Roboter bereits Medikamente vor oder unterstützen bei Pflegetätigkeiten. Sie können durch ihre Fähigkeiten auch zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen beitragen.

Die totale Automatisierung

Die Automatisierung in der Produktion, auch unter dem Begriff Industrie 4.0 bekannt, schreitet ebenfalls rasant voran. In der Industrie kommunizieren etwa Maschinen, Transportinfrastruktur und Abnehmer miteinander, um komplette Fertigungsabläufe automatisieren zu können. Fortschritte beim maschinellen Lernen machen Roboter aber nicht nur bei der Erfüllung mechanischer Tätigkeiten leistungsfähiger. Dadurch wird auch eine Grenzziehung zwischen Robotik und Künstlicher Intelligenz zunehmend schwieriger. Ein Beispiel dafür sind die Medien: Algorithmen analysieren täglich abertausende Meldungen und empfehlen Redakteur:innen, welche Themen gerade gefragt sind. Als Textroboter verfassen sie sogar eigenständig Antworten oder Kurzmeldungen. Welche Auswirkungen hat dies auf Meinungsfreiheit und Medienvielfalt?

Chancen und Herausforderungen

Die rasante Entwicklung der Robotik eröffnet enorme gesellschaftliche und wirtschaftliche Potenziale. Sie stellt uns aber auch vor gewaltige Herausforderungen und erfordert neue gesetzliche Regelungen. Die wohl größte ethische Herausforderung ist der Erhalt der menschlichen Autonomie. Dabei geht es vor allem darum, fortgeschrittene Robotersysteme so zu gestalten, dass sie menschliche Gestaltungsspielräume und Freiheiten ausbauen, und nicht einschränken. Die Technikfolgenabschätzung fragt, wie diese Potentiale zum Wohl der Gesellschaft ausgeschöpft und gerecht verteilt werden können.

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