Ob vernetzte Heizung oder ferngesteuerte Rollländen, das Internet of Things (IoT) bekommt auch in der privaten Gebäudeautomatisierung eine immer größere Bedeutung. Im Bereich der privaten Klima- und Lüftungstechnik werden Wärmepumpen immer häufiger ins IoT eingebunden. Das bedeutet, dass die Wärmepumpe eines Gebäudes mit einer Cloud vernetzt ist. So kann sie z.B. Wetterdaten erhalten um vorsorgend zu heizen und Energie zu sparen, aber auch Nutzergewohnheiten „tracken“.
Was bedeutet das für Haushalte, in denen solche Geräte eingesetzt werden? Wie können Privatsphäre und Datensicherheit gewahrt werden und welche Auswirkungen haben neue IoT Anwendungen und Geschäftsmodelle der Hersteller auf private Nutzer*innen?
Im Rahmen des Heat Pump Centre (HPC) der International Energy Agency wurde daher eine internationale Forschungskooperation gestartet. Sie soll sich mit den spezifischen Chancen und Herausforderungen für Wärmpumpen im Internet of Things aus unterschiedlichen Perspektiven auseinandersetzt.
Am ITA werden die Herausforderungen dieser Systeme aus Datenschutzsicht unter die Lupe genommen. Im Fokus ist dabei eine datenschutzfreundliche Technikgestaltung, datenschutzfreundliche Voreinstellungen sowie eine sichere Datenverarbeitung bei vernetzten IoT Wärmepumpensystemen. Was passiert zum Beispiel mit den Daten eines Haushalts, wenn die Bewohner*innen wechseln?
Vernetzte Wärmepumpen werden auch zu neuen Anwendungen und Geschäftsmodellen führen. Die Chancen und Risiken dieser Entwicklungen werden am ITA ebenfalls aus der Perspektive verschiedener Stakeholder beleuchtet und evaluiert. So gibt es bereits erste Pilotprojekte, in denen Haushalte mit zentral koordinierten IoT Wärmepumpen das Stromnetz entlasten. Dabei wird die Raumluft als thermischer Zwischenspeicher verwendet und so die Last besser über den Tag verteilt.
In Österreich sind die FH Burgenland, das Austrian Institute of Technology (AIT) und die TU Wien Projektpartner des nationalen Teams, das ITA ist im Auftrag des AIT Teil des Projekts.
03/2020 - 10/2022