Das Urkundenwesen Philipps von Schwaben ist maßgeblich vom deutschen Thronstreit geprägt. Der geographische Rahmen der von Philipp von Schwaben ausgestellten Urkunden ist durch die Anerkennung seines Königtums innerhalb der deutschen und burgundischen Reichsteile und durch den Handlungsradius, der von seinen militärischen und politischen Erfolgen im Thronstreit abhängig war, definiert. Philipp betrat nach dem Tod Heinrichs VI., als die deutsche Herrschaft sowohl im normannischen Reich als auch in Oberitalien zusammenbrach, nie mehr italienischen Boden.

Durch die Bündnisse Ottos IV. mit dem englischen und Philipps mit dem französischen König erlangte der deutsche Thronstreit nahezu gesamteuropäische Dimension. Innerhalb des Reiches versuchten beide Gegenspieler, bestehende Bündnisse zu festigen und neue Bündnispartner zu gewinnen. Die Ergebnisse der militärischen Aktionen und diplomatischen Verhandlungen spiegeln sich dabei häufig in den ausgestellten Urkunden wider.

Die Edition der Urkundentexte bildet ferner vor allem für die Untersuchung der Wirkungsgeschichte der von Philipp ausgestellten Urkunden eine unentbehrliche Basis. Dies gilt besonders im Hinblick auf die damals in ein wichtiges Stadium getretene Entwicklung der Städte, die von Philipp wichtige Privilegierungen erhielten.