Achtung: Diese Seite entspricht dem Informationsstand von 2011. Sie dient zur Dokumentation und wird nicht mehr aktualisiert!

Kumārila (ca. 600–650), ein Vertreter der brahmanischen Tradition der Mīmāṃsā, die sich vor allem mit der Exegese des Veda und Ritualanalyse beschäftigt, ist neben seinem Hauptgegner Dharmakīrti (ca. 600–660) einer der einflussreichsten Philosophen und hat wie dieser die Philosophie in den folgenden Jahrhunderten aufs stärkste geprägt. In seinem Ślokavārttika behandelt Kumārila Fragen der Ontologie, Epistemologie, Sprachphilosophie, Ethik, Religion usw. In dem Werk nimmt der codanā-Abschnitt einen wichtigen Platz ein, denn er behandelt die Definition des dharma, des zentralen Begriffs dieser Tradition. In diesem Zusammenhang entwickelt Kumārila innovative Argumentationsmodelle zur Wahrheitstheorie von Erkenntnis und Sprache, zur Kritik der Allwissenheit, insbesondere der des Buddha, und zur Rechtfertigung des rituellen Tötens. Dr. Kei Kataoka hat kurz nach Projektbeginn mit 1.4.2005 eine Stelle als Associate Professor für indische Philosophie an der Universität Kyushu angetreten. Seine Arbeit am Projekt konnte jedoch in Japan fortgesetzt und abgeschlossen werden.

Veröffentlichungen


Kei Kataoka (ed., transl.), 2011
Kumarila on Truth, Omniscience and Killing: Part 1: A Critical Edition of Mimamasa-Slokavarttika ad 1.1.2 (Codanasutra). Part 2: An Annotated Translation of Mimamsa-Slokavarttika ad 1.1.2 (Codanasutra). (BKGA 68.) Wien: VÖAW, 2011 (order online).

Projektdaten