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Der Fokus dieses Projektes sind die Vorstellungen von der para- und supranormalen Wahrnehmung gemäß der buddhistischen Erkenntnistheorie. Diese Thematik wurde bisher in der Forschung zur buddhistischen Religionsphilosophie vernachlässigt und das, obwohl diese Sonderart der Wahrnehmung von größter Bedeutung für die buddhistische Tradition ist, da sie auf den fundamentalen Einsichten des historischen Buddha beruhen soll, die dieser Wahrnehmungsart verwandt sind. In der klassischen Periode der buddhistischen Philosophie wurden diese Einsichten von Gelehrten aus der logisch-erkenntnistheoretischen Tradition als Sonderfälle yogischer Wahrnehmung klassifiziert und entsprechen interpretiert. Dieser Begriff der yogischen Wahrnehmung, seine theoretische Konzeption sowie die Argumente dafür und dagegen, bilden das allgemeine Thema des Projektes.
Genauer formuliert ist mein Ziel, in einem ersten Schritt die Leistungen zweier wichtiger Philosophen der logisch-erkenntnistheoretischen Tradition, nämlich, Dharmakīrti (7. Jh.) und seinem wichtigsten und äußerst originellen Kommentator Prajñākaragupta (9. Jh), zur Wahrnehmung der Yogis zu untersuchen. Wegen der spezifischen Situation hinsichtlich der Überlieferung und des Zustandes des relevanten Textmaterials und wegen der inhärenten Komplexität der erhaltenen Argumentation muss der Studie über die Ausführungen Dharmakīrtis und Prajñākaraguptas zur yogischen Wahrnehmung, die Ausgabe und Übersetzung der relevanten Abschnitte in ihren Werken (teilweise bezogen auf eine unveröffentlichte Arbeit von Monika Pemwieser) vorausgehen.
Im Rahmen dieses Projektes wurde auch das internationale Symposium organisiert, dessen Ergebnisse im Akademieverlage publiziert wurden:
Eli Franco, Dagmar Eigner (eds.), 2009
Yogic Perception, Meditation and Altered States of Consciousness. (BKGA 65.) Wien: VÖAW, 2009 (order online).