Zwischen dem 8. bis 14. Jh. u.Z. wurden im Zuge der Einführung des Buddhismus auf der tibetischen Hochebene große Mengen an Sanskrithandschriften dorthin verbracht. Das IKGA hat durch einen im Jänner 2004 abgeschlossenen Vertrag Zugang zu den Fotokopien der Handschriften im China Tibetology Research Center (CTRC), Beijing, die einen Teil des erhaltenen Bestandes ausmachen. Diese Handschriften ermöglichen einen direkten Zugang zu zahlreichen philosophischen und religiösen Texten des Buddhismus, die der Fachwelt bisher nur in chinesischer oder tibetischer Übersetzung oder gar nicht bekannt waren. Das IKGA sieht seine dringende mittel- und längerfristige Aufgabe darin, die bedeutendsten in der Autonomen Region Tibet (TAR) erhalten gebliebenen Sanskrittexte durch kritische Editionen erstmals zu erschließen, sie historisch einzuordnen und weiter führende Forschungen durchzuführen und anzuregen. Am Institut durchgeführte Editionsprojekte konzentrieren sich auf die Literatur der erkenntnistheoretisch-logischen Tradition und des Madhyamaka. Bei Editionen anderer Literaturgattungen kooperiert das Institut mit internationalen Spezialist/innen.

Die Ergebnisse dieser Arbeiten werden in der Publikationsreihe STTAR veröffentlicht. Begleitend wird ein Online-Katalog der Sanskrit-Handschriften in der TAR vorbereitet.

Literatur:

  • Ernst Steinkellner, A Tale of Leaves: On Sanskrit Manuscripts in Tibet, their Past and their Future. (2003 Gonda Lecture). Amsterdam: Royal Netherlands Academy of Arts and Sciences, 2004.
  • Ernst Steinkellner, Duan Qing, Helmut Krasser (eds.), Sanskrit manuscripts in China. Proceedings of a panel at the 2008 Beijing Seminar on Tibetan Studies, October 13 to 17. Beijing: China Tibetology Publishing House, 2009.
  • Horst Lasic, Xuezhu Li (eds.), Sanskrit manuscripts in China II. Proceedings of a panel at the 2012 Beijing Seminar on Tibetan Studies, August 1 to 5. Beijing: China Tibetology Publishing House, 2016 [2017]. (download [open access])
  • Birgit Kellner, Xuezhu Li, Jowita Kramer (eds.), Sanskrit manuscripts in China III. Proceedings of a panel at the 2016 Beijing International Seminar on Tibetan Studies, August 1 to 4. Beijing: China Tibetology Publishing House, 2020.

KWIC-Indices


Für die Erstellung von KWIC (Key Word In Context)-Indizes durch die japanischen Kollegen Motoi Ono und Jun Takashima wurde ein Kooperationsabkommen mit dem Institute for the Study of Languages and Cultures of Asia and Africa, Tokyo University of Foreign Studies, unterzeichnet (siehe „KWIC of Dharmakirti and Jinendrabuddhi“ auf der Homepage von Jun Takashima). Die Indizes sind auch über die IKGA-Website zugänglich: